Achter Auftritt.

[75] Der Jäger allein.


JÄGER.

Nicht ohne Grund scheint ihr Verdacht!


Er eilt nach hinten zum Mittelgitter und probiert.


Bei Gott! die Thüre ist verschlossen!


Er sieht nach der Lampe.


Erloschen ist die Lampe!


Er bemerkt über dem Mittelgitter den Mond.


Dennoch strahlt die Mondenscheibe hell,

Und wenn ein Schütz', ein rüstiger Gesell

Die Büchse noch hat –


Er geht nach links, nimmt sie und gewahrt die Veränderung.


O Himmel, was ist das?

Feucht ist das Rohr, der Stein ist abgeschraubt!


Er legt die Büchse auf den Tisch links, hebt von dort sein Schwert mit der Scheide hoch.


Hab' ich doch dich! Ist wohl ein Riegel da,

So für den ersten Anlauf?


Er steckt das Schwert in den Gurt, eilt nach hinten zum Mittelgitter, bemerkt einen Holzriegel daran und schiebt ihn vor.


Wahrlich gut!


Er lauscht nach außen.


Das Pfeifen außerhalb wiederholt sich.

[75] Nr. 19. Quartett.


JÄGER zieht das Schwert.

Nun Schwert heraus! Die Klinge blank!

Doch welche ist's?


Er prüft die Klinge.


Ja, 's ist mein Teuerdank!

Nun kommt, ihr Schurken, wenn ihr mein begehrt,

In deutscher Faust führ' ich dies Ahnenschwert!


Er stellt sich beobachtend und um nicht gleich gesehen zu werden, an die Ecke beim Tisch links.


Vasco mit einem Dolch und einem Beil, Ambrosio mit einem Beil, Pedro mit einem Beil, einer Diebslaterne und mit Stricken, kommen von rechts hinter das Mittelgitter.


Quelle:
Conradin Kreutzer: Das Nachtlager von Granada. Leipzig [o. J.], S. 75-76.
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