Zwanzigstes Kapitel

[315] So weit hatte ich geschrieben noch diesen Nachmittag, nachdem mich Godwi verlassen hatte. Da ich fertig war, kam er zu mir, und ich las es ihm vor. Dann führte er mich durch den sehr ausgedehnten Garten nach einer andern Seite, die ich noch nicht kannte, und sagte, daß er mir die Bilder zu meiner heutigen Arbeit zeigen wolle. Dieses freute mich sehr, und ich versicherte ihm, daß es mich aufmuntern würde. Bald standen wir vor einem alten Gebäude, welches das Aussehen einer verfallnen Dorfkirche hatte. Da er die große Türe mit rasselnden Schlüsseln aufschloß, sagte er scherzend: »Es ist mir immer, als sei ich das Gespenst eines alten Küsters, welches die gewohnten Wege[315] schleicht, wenn ich diese Kirchtüre aufmache. Ich mag diese Anstalt nicht leiden, sie hat etwas Abenteuerliches, und wäre sie von meinem Vater nicht in einem Zustande der größten Verschlossenheit und Verstecktheit gemacht worden, und nur für ihn allein, so würde ich gar nicht böse sein, wenn die Leute ihn einen Narren nennen. In meinem Knabenalter lag diese Kirche schon wie ein unerträgliches Geheimnis vor mir, und es schauderte mir immer, wenn mein Vater mit einem der fremden Künstler hineinging, und wieder allein herauskam, als habe er ihn ermordet.« Die Treppe, welche grade der Türe entgegenkam, führte in einen ovalen Saal, in dessen Mitte eine mit Tuch verkappte Figur stand; ähnliche standen an den Wänden umher.

Godwi blieb neben mir in dem Saale stehen, und sagte: »Kann man sich etwas Tolleres denken, als sein ganzes Leben in Stein hauen zu lassen, und so in einer Stube zusammenzustellen?«

»Es liegt etwas Fürchterliches darin, und eine wunderbare Eitelkeit im Dunkeln, wo einen niemand sieht; es ist, als prahle einer um Mitternacht so recht auf seine eigne Hand.«

»Sie sind zu streng«, sagte Godwi; »Eitelkeit war es nicht, und nicht Prahlerei; toll bleibt es ziemlich, doch hat diese Tollheit eine edle Quelle, die bitterste Reue mit der Idee, sich alle diese Figuren wie Richter herzustellen, welche ihn seines Lebens anklagten, das zwar kein Verbrechen, aber große Verirrungen umfaßte, bis auf eine Handlung, die zwar auch ein Kind seiner Leidenschaft, doch bestimmter bösartig war; diese hatte den Scheiterhaufen angezündet, auf dem er hier in ewiger Reue brennend lebte. Jetzt ist er ruhig.

Meines Vaters Bisarrerie war die schöne Bisarrerie, das Böse, welches nie gut gemacht werden kann, schön zu machen; seine Idee war, das Gute sei in der Zeit, und das Schöne im Raum, und die Möglichkeit des Ersatzes einer verderbten Jugend sei, ihr in reiferen Jahren Gestalt zu geben. Er sagte, jede Handlung wird zu einem Denkstein, der mich beschuldigt, und den ich nimmer umwälzen kann; aber ich kann diesen Stein zwingen, zu einem schönen Bilde der Handlung zu werden, die er bezeichnet.«[316]

»Die Idee Ihres Vaters ist groß, und man sollte nie sagen: ich will es wieder gut machen; denn dies bleibt nur Vorsatz, und ist das Wort der Reue; man sollte sagen: ich will es schön machen. Auch liegt unstreitig in dem Gedanken, daß Böses und Gutes in der Zeit liege, viel Tröstliches; wir dürfen dann nur unsere Handlungen als Folgen denken, so haben wir bloßes Leben.«

»Jeder Mensch,« sagte Godwi, »der in sich selbst groß werden will, sollte in sich den Stoff und den Geist auffinden. Alles, was in ihm bloß Geschichte wäre, müßte ihm Stoff zu Idealen seiner selbst werden. So bliebe ihm der größte Teil seiner Jugend unverloren, und ein herrlicher Gewinn. Er hätte dann in sich eine eigne Welt der Kunst und Natur, und büßte er auch alle seine Sinne ein, so könnte er doch in sich fortbilden, denn in ihm läge ein Universum, und er könnte sich lieben und anbeten.

Mein Vater tat dieses mit einer großen Anstrengung, auch kam er dadurch immer mehr und mehr zur Ruhe. Doch fing er zu spät an, und hatte seine Unbefangenheit schon zu sehr verloren. So erschuf er diese Bilder mehr in phantastischer Buße als in Liebe zu sich. Endlich ward es ihm zur selbstischen Gewohnheit, ja zur Bequemlichkeit, und hätte sich sein Geschick nicht gelöst, so würde es ihm zum Laster geworden sein, denn er erhob der Notwendigkeit halber, eine Form zu erfüllen, oft seine kleinsten Fehler zu Verbrechen, und seine ganze schöne Leidenschaft war auf dem kürzesten Wege, Pietisterei oder Pedanterei zu werden. Doch wir wollen uns zu dem Unsrigen wenden.«

Wir traten zur rechten Seite des Saales in eine Stube, an deren Wänden mehrere verhüllte Gemälde hingen. Godwi blieb vor einem stehen, zog den Vorhang in die Höhe, und sprach:

»Hier ist Annonciata, die Jungfrau, einer Umgebung, dem Spiegel ihrer Seele, gegenüber.«

Das Bild war warm und voll Allegorie, der ganze Ausdruck leise vordringend, und von allen Punkten gleichmäßig ausströmend; es war mir, als walle eine laue leichte Luft von den Farben auf mein Herz, und ich stand mehrere Minuten voll leichtatmender Lust; doch stieg meine Empfindung mit der Dauer, und das Gemälde schien fortschreitend erhöht.[317]

»Es wehet wie aus warmen Tälern zu mir herauf,« sprach ich, »mir ist wohl, ich werde mild berührt, und in mir erhebt sich ein körperlicher Reiz, der unbestimmt und doch allgemein ist. In Stunden, in denen ich liebte und nicht fühlte, wie ich leise auf wolkichten Träumen hinabzog in ein anderes Wesen, wo die Ströme lieblicher unausgesprochener Rede schneller flossen, und die gestaltlose Flut der Seele fromm von dem schweigenden Mädchen empfangen wurde – wo die Liebe schon verstummte, und keinen einzelnen Sinn mehr hatte; wo meine Brust schon hörte und mein Auge küßte, wo mir die stille Woge ihres Busens begegnete, und ich so trunken war in dem Widerspruche der milden Annäherung, da war es mir so. – Doch nimmer weilt solches Leben – wohin, wohin gleitet die sehnende Fahrt? o Heimat! fliehe ich dich, eile ich dir entgegen? – wie löst sich aller Besitz! ist die Welt mein, und bin ich ein Bettler? wo ist mein Vaterland, wo ist meine Liebe? – ach! bist du nicht für die Erde? Annonciata! wer löst dir die Zauberei des Frühlings, wer löst dir dein Herz? das in Sehnsucht bricht; will keine Sonne kommen? die tiefen dunkeln Augen der Gedanken zu öffnen, die aus deinem Herzen steigen, und ist dein Busen eine Wiege der Kinder, die hier nicht leben dürfen? Schmerz, Schmerz! brennendes Verlangen, wer bricht dir das Siegel im Herzen, und welchem bist du gesendet? du dunkler Edelstein im Diademe der weissagenden Zeit – Wunderkind!« –

Hier ließ Godwi den Vorhang niederrollen. – »Es war genug, lieber Maria, der Maler hat seine Schuldigkeit getan, und Sie waren auf dem besten Wege, den Eindruck des Bildes auf Sie und nicht das Bild zu betrachten.«

»Verzeihen Sie, ich dachte bei dem Bilde an ein Mädchen, das ich sehr liebe, und diesem Bilde gleicht. Lassen sie mich das Bild nur wieder sehen; Gott weiß, wann mich das unselige Selbstbewußtsein ohne Geistesgegenwart verlassen wird; ich komme nimmer dazu, etwas wie ein vernünftiger Mensch zu betrachten.«

»Sie wissen wohl von dem Bilde gar nichts mehr«, sagte Godwi.

»Nein, das ist ja eben das Unglück, daß ich mich mit jeder Erscheinung begatte, und der Mutter ewig ungetreu eine Menge[318] unehelicher Kinder habe; nimmer komme ich zu einer honetten Haushaltung in meiner Seele.«

Godwi zog den Vorhang wieder in die Höhe, und ich nahm mich recht zusammen:

»Abend-Dämmerung, rechts sinkt die Sonne, links dunkler Vorgrund, ein kleiner Hügel mit fetten großblättrichten Gewächsen, auf dem sich eine Rebenhütte erhebt. Annonciata, ohngefähr vierzehn Jahre alt, sitzt unter dem Rebendache, weiß gekleidet, das schwarze Lockenhaar wallend, ihr Gewand mehr als malerisch, wirklich bürgerlich nachlässig; ihr Blick ruht in der Minute, wo sich der Himmel und die Abendröte durchdringen; um ihre Stirne schlingt sich Orangenblüte, sie umfaßt mit beiden Händen ein Körbchen voll roter Früchte, das auf ihrem Schoße steht, so daß sie die jungen keuschen Brüste etwas in die Höhe drängt, und der Flor sich liebevoll öffnet. Sie sitzt ohne Schamhaftigkeit, keine Spur von Zucht; sie will nichts, sie wird gewollt; das Leben verlangt sie; von allen Seiten glüht Liebe und Lust zu ihr hin; alle Blätter gießen ihre hoffenden Flammen über sie aus; die Blumen geöffnet blicken ihr in die Augen, und die Kräuter schmiegen sich um ihre Füße; die Sonne will nicht sinken, und das schwellende Herz der Nacht sinkt schwerer voll Lust nieder, sie will zu ihr herab. Die Ferne dringt zu ihr herüber, und die Nähe lehnt sich dieser siegreich und stolz entgegen. Sie selbst atmet nur, sie ist nicht gefangen in diesem wunderbaren Kampfe der Liebe; in ihrem Herzen ist Andacht, und ihr Antlitz ist Gebet. Neben ihr steht eine Urne, in welcher Aloe blüht; auf dem steinernen Geländer einer Treppe und vor der Urne sitzt ein Pfau, der den goldnen glühenden Hals der Sonne nachrufend ausstreckt, aus seinem sinkenden Schweife blicken köstliche Augen von Saphir und Gold nach den Sternen, die still am Himmel heraufblühen.«

»Dies Bild«, fuhr Godwi fort, »ist mit einer wunderbaren Resignation gemalt, man kann es nicht recht geduldig ansehen; der Maler tat auch gar nichts für den Betrachter.«

»Ja,« versetzte ich, »Annonciata nur allein kann es betrachten, und wir nur Annonciaten, denn alles ist nur für sie gemalt, oder vielmehr sie malt es in jedem Augenblicke. Wenn ich bedenke, daß diese milde Glut der Sonne, der schwermütige Himmel und[319] die freundlichen Sterne, daß die ganze rührende Melodie des Bildes nur die aufgelöste Annonciata ist, und Annonciata nichts als die menschliche Gestalt dieser Umgebung, so erkläre ich deutlich in mir ein Gefühl, das mich in der Natur begleitet; sie beunruhiget mich, es ist mir, als könne ich sie nicht betrachten, als belausche ich sie nur in einem stillen treibenden Geschäfte der Wandlung, und es giebt wenige Gegenden, die nicht einen andern Menschen als mich bedürften.«

»Nur der allgemeinste Mensch,« sagte Godwi, »nur ein Mensch, der groß, glücklich und gesund ist, kann ohne Druck den ganzen Umfang der Naturanschauungen ertragen. Jeder Einzelne hat seine eigne Natur, vor der er gleich einem höheren Bilde steht, welches mit Rührung auf seine Geschichte zurücksieht. Ich empfinde mit Freuden, wie ich seit einiger Zeit mehrere Arten der Aussicht liebe, die mich sonst verwundeten, und dies ist mir eine Erfahrung, welche mir eine Erweiterung meiner selbst versichert.«

»Mir ist noch nicht so,« sagte ich, »ich kenne nur eine Aussicht bis jetzt, und habe noch keine Landschaft gesehen, die mir wohl tat, als diese, und wäre meine Gestalt von meinem Gemüte ganz durchdrungen, könnte ich überhaupt jemals mich selbst vorstellen, so hätte in diese Landschaft ein Maler keine Figur als die meinige stellen dürfen, um nicht aus der Haltung zu fallen.«

»Wo ist diese Aussicht?« fragte Godwi, »wenn Sie sie nicht wie eine Geliebte verbergen.«

»Am Rhein, auf einer herrlichen Stelle.«

»Gut, so habe ich sie wahrscheinlich auch gehabt, und es sind wirklich Gesichtspunkte am Rhein, die ich nicht auszusprechen wage.«

»Ich saß höher als der höchste Berg der Gegend, auf der Spitze eines jungen Baumes, den eine mutige Hand in die höchsten Trümmern eines zerstörten Turmes gepflanzt hatte; über Untiefen von Wald, die wie Katarakte und stürmende Heere unter meinem Blicke auf und nieder stürzten, brauste der herrliche Fluß des üppigen Friedens und der trotzigen Ruhe. Ringsum weit die Städte und Flecken hingesäet, viele tausend Blicke auf meinen Standpunkt gerichtet, in tiefer Einsamkeit, Vor- und Nachwelt um mich aufgelöst in ein unendliches[320] Gefühl des Daseins. Ich hatte ein trauriges Herz voll verschmähter Liebe da hinaufgetragen, so recht gar nichts da oben erwartet, und ging mit einer sehr breiten Resignation durch den Wald. Aber der Mensch ist so enge in sich selbst gefangen, daß er sich meistens selbst verzehrt, wo er die Welt verzehren sollte. Ich weinte, als sich die Aussicht mir erschloß, vor Scham, und fühlte, wie meine Tränen gelinde auf der Wange trockneten, und sich meine Seele wie der Duft einer Blume zum Himmel hob; mein Körper wuchs in den Stamm, der mich trug, und meine Arme streckten sich wie Zweige in die Luft: da war mir wohl, und ich sah den Zugvögeln nach, die neben mir vorüberreisten, wie Freunden, die noch nicht zur Ruhe gekommen sind, und wünschte ihnen glückliche Reise.«

»Es ist recht hübsch, daß grade welche vorbeiflogen«, sagte Godwi; »doch wollen wir jetzt das Bild Mariens betrachten, ehe es dunkel wird.«

Godwi enthüllte ein anderes Bild, und sagte scherzhaft:

»Nehmen Sie den Hut hübsch höflich in die Hand, stauben Sie die Schuhe ab, und sein Sie artig, wir wollen zu einem lieben Mädchen gehen. Welcher Kontrast? Dies ist Marie, Annonciatens Schwester. Welche Ruhe, welcher Frieden; man schweigt, sie atmen zu hören, und wünscht, daß die Taube in ihrem Schoß den Flügel senke, um sie aufmerksam zu machen. Wehet denn kein Lüftchen durch das enge Fenster? daß die Lilie sich bewege und dem Mädchen sage, wir seien da, damit sie uns mit den lieben Augen erblicke, die sie so fleißig auf den Stickrahmen niedersenkt; nur die Lilie darf zusehen, wie sie Blumen stickt, sie senkt den Kelch stille zu ihr, und tut wie die vertraute Freundin. Wie die Sonnenstrahlen so nachbarlich zu dem kleinen Fenster hereinsehen; wenn die Sonne sinkt, so sieht sie uns wohl an, indem sie dem Glanze ausweicht; oder wird sie nach dem Bilde des jungen Mannes schauen, das an der Wand hängt, und so recht behaglich und mit Ansprüchen da zu hängen scheint? Ich beneide ihn, er ist sicher mit des Mädchens Vater einverstanden, und die Sache geht den einfachen Weg. Lebe wohl, Marie, wir wollen nicht vor dich treten, da wir deiner begehren müssen, denn du bist schon einem gegeben, der dir genug ist.« Hier ließ Godwi den Vorhang fallen.[321]

»Dies ist ein Mädchen,« sagte ich, »zu dessen Vater auch der zügelloseste Mensch sagen könnte: Mein Herr, da ich in den Stand der heiligen Ehe zu treten gesonnen bin usw. Ich habe noch nirgends ein häusliches Gemälde im Ideal gesehen, dies ist es, Friede. Und dieses ist Ihre Mutter?«

»Dies ist sie; ziehen Sie von diesem Bilde bis zum steinernen Bilde eine Linie, so haben Sie das Unglück meiner Mutter ermessen.«

Hier verließen wir die Stube, und gleich darauf den Bildersaal, nachdem Godwi zuvor ein ruhiges Abendlied auf der kleinen Orgel gespielt hatte, die noch in der Kirche von ihrer ersten Bestimmung her übriggeblieben war. Die Töne der Orgel gingen feierlich wie ein betender Geisterzug um die stummen steinernen Bewohner des Hauses herum, und schienen sie zu trösten. Ich trat dann an Godwis Seite gerührt in den Garten, und es tat mir im Herzen wohl, wieder im Freien zu sein; es war ein freundlicher Abend, und wir freuten uns, noch den ganzen Park durchgehen zu müssen, ehe wir in das Landhaus kamen.

An der Türe kam uns Haber entgegen, den ich sogleich um seine Übersetzung fragte, aber er klagte über seine Zerstreutheit, und daß einer der Pächter unter seinem Fenster geschlachtet habe, und daß das Geschrei des sterbenden Tieres dem italiänischen Ton und Wortspielen sehr entgegen sei –

»Sie haben also die Wette verloren, denn ich habe es übersetzt, und wir wollen nun bald an die Aufführung des Liedes gehen, Sie müssen die Laura vorstellen, und ich den Hiazinth – schreiben Sie sich die Rolle ab, nach Tisch, wenn die Lämpchen am Himmel angesteckt sind, und Luna uns souffliert, müssen Sie vom Fenster herunter mir den Korb geben, ich will die Laute erst in Ordnung bringen, und ein wenig dazu klimpern.«

Haber wollte nicht daran, und entschuldigte sich, besonders mit seiner schwachen Stimme.

»Desto besser,« sagte Godwi, »Sie können dann noch einen Vers anhängen, in dem Sie ihn ausschimpfen, daß er Ihnen einen Schnupfen zugezogen hat. Doch ich will sehen, ob die Laute angekommen ist.«[322]

Quelle:
Clemens Brentano: Werke. Band 2, München [1963–1968], S. 315-323.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter
Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter

Buchempfehlung

Stifter, Adalbert

Bunte Steine. Ein Festgeschenk 1852

Bunte Steine. Ein Festgeschenk 1852

Noch in der Berufungsphase zum Schulrat veröffentlicht Stifter 1853 seine Sammlung von sechs Erzählungen »Bunte Steine«. In der berühmten Vorrede bekennt er, Dichtung sei für ihn nach der Religion das Höchste auf Erden. Das sanfte Gesetz des natürlichen Lebens schwebt über der idyllischen Welt seiner Erzählungen, in denen überraschende Gefahren und ausweglose Situationen lauern, denen nur durch das sittlich Notwendige zu entkommen ist.

230 Seiten, 9.60 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier III. Neun weitere Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.

444 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon