Rosa's neue Triumphe.

[53] Unter diesem Titel könnte ich füglich eine Fortsetzung jenes früher genannten, so einträglichen Büchleins herausgeben, wenn ich es nicht vorzöge, meinen eigenen Weg zu wandeln, und die Memoiren der schönen Rosa der Lesewelt in ungetrennter Vollständigkeit mitzutheilen.

In einem Salon des ersten Gasthofes der Hauptstadt, worin Rosa abstieg, wurde sie von sämmtlichen festlich gekleideten Damen des Schauspieles, dann der deutschen und italienischen Oper empfangen.

Rosa fühlte sich von dieser großen Aufmerksamkeit[53] überrascht und gerührt, und dankte auf die verbindlichste Weise, mit der Bitte, sie bei der Abendtafel mit ihrer Gegenwart zu beehren. Sie benahm sich dabei so ungezwungen, so ganz natürlich, lehnte verdientes Lob und Schmeicheleien so bescheiden ab, indem sie ja doch nur der Natur diese Gabe des Gesanges verdanke, daß selbst mißgünstige Herzen, die Groll und Neid im Innern brachten, mit so außerordentlichen Vorzügen ausgesöhnt wurden, und wenigstens nicht als Feindinnen schieden, wenn sie auch nicht gleich auf der Stelle die Höhe der Freundschaft zu erreichen vermochten.

Der Fürst ließ sie durch einen Kammerherrn bewill, kommen, eine Auszeichnung, die wohl selten einer Künstlerin begegnen mag.

Auch Rosa's Pflegeeltern, Wagner und Riekchen besuchten sie. Rosa zerfloß in Thränen an ihrem Halse; noch wußte sie nicht, daß sie ein Findling und das Kind unbekannter Eltern sey. Doch dieser Umstand, hätte sie ihn auch gekannt, würde ihren Empfindungen keine andere Richtung gegeben haben; ihr Herz war zu edelmüthig, um den Ausdruck der Dankbarkeit vom Spiele des Zufalls bestimmen zu lassen.

Mit unnennbarer Freude vernahm sie das ungestörte Wohlergehen ihrer Pflegeeltern, und erkundigte sich nach ihrem lieben Bruder Fritz, der oft mit ihr auf dem[54] Chore gesungen hatte, und nach ihren beiden Schwestern Antonie und Klara.

Die beiden Mädchen waren glücklich vermählt, an wackere, vermögliche Männer; Fritz galt bei der deutschen Oper für den besten Tenor, und bei den Damen für den schönsten Jüngling in der ganzen Stadt. Er befand sich bei dem männlichen Personen, an dessen Spitze der Vorstand des Theaters sie vor wenigen Stunden vor dem Försterhause empfangen hatte, wußte aber aus Schüchternheit ihrem Blicke sich zu entziehen. Heute Abend sollte er die Rolle des Grafen, ihres Liebhabers, spielen.

Wagner hielt es für unpassend, der Rosa noch länger das Geheimniß ihrer Abkunft zu verhehlen; diese unerwartete Eröffnung machte einen tiefen Eindruck auf sie.

»Wahrscheinlich werde ich meine Eltern wohl nie mehr kennen lernen,« – seufzte sie, – »o so bleibt doch ihr meine Eltern, wie ihr es bisher wart; meine kindliche Liebe soll euch stets beweisen, daß ich es wenigstens würdig war, eure rechte Tochter zu seyn!«

Kaum waren Wagner und Riekchen fort, als Rosa folgenden Brief an den Bürgermeister zu M** schrieb:
[55]

Herr Bürgermeister!


»In der Anlage übersende ich Ihnen ein Geschenk für das dortige Findelhaus von 3000 Gulden in holländischen Dukaten als einen Beitrag zur Verpflegung der Kinder, welchen dieses traurige Loos beschieden ist, und bitte Sie, meiner besondern Hochachtung versichert zu seyn.

Rosa


Nachschrift.


»Ich zähle auf Ihre Verschwiegenheit.«


Rosa fertigte sogleich eine Staffette mit diesem Geschenke ab; der Bürgermeister fühlte sich durch diese Zuschrift der berühmtesten Sängerin so geehrt, und durch das bedeutende Geschenk für die kark dotirte Anstalt so erfreut, daß er diese Neuigkeit wenigstens seiner Ehehälfte mittheilen mußte, was wohl eben so viel hieß, als eine Einrückung in ein öffentliches Blatt, denn die Frau Bürgermeisterin war das noch ungedruckte lebendige Manuscript aller Ortsneuigkeiten, und so war denn der Eilbote sogleich die erste Person, welche die Sache erfahren mußte, um so mehr, da seine unverzügliche Rückkehr in die Hauptstadt zur schnellen Verbreitung der Neuigkeit daselbst das Meiste beitragen konnte, während der Herr Gemahl die Empfangsbestätigung in Gegenwart von zwei eiligst herbeigerufenen Rathsherrn niederschrieb.

Dieser edle Zug ihres Herzens ist zwar der erste,[56] der uns in Rosa's Geschichte begegnet, aber bei weitem nicht der letzte, wir werden noch öfter manche schöne Proben ihres tieffühlenden Gemüths bewundern, die vielleicht das ihr angeschuldigte überspannte Streben nach Reichthum auf eine schickliche Weise rechtfertigen dürften.

Rosa fuhr in die Residenz, um sich der fürstlichen Familie vorstellen zu lassen. Sie trug ein einfaches, obgleich der Würde des Augenblickes genügendes Gewand, das sie dem Flitterstaate von Paris vorzog, um durch diese Bescheidenheit das Herz der Fürstin zu gewinnen, die vielleicht, von den Gerüchten ihrer Eitelkeit verleitet, eine Putznärrin erwartete, gleich jenen Theaterprinzessinnen, die bei solchen Gelegenheiten mit allen ihren Prunksachen sich behängen, wie eine bunte Trödelbude.

Am Hofe hatten Rosa's Gardinenseufzer die Meinung begünstiget, sie werde die guten Lehren, die fromme Erziehung im Hause ihrer Pflegeeltern im Strudel der großen Welt vergessen, und einem unsittlichen Modeleben gefröhnt haben, sohin als eine Opernnymphe in die deutsche Heimath zurückkehren, die mit den Parisertoilettekünsten die Schmach des Verfalles ihrer jugendlichen Reize übertünchen müsse.

Um so größer war das Erstaunen des fürstlichen Paares, als das vollkommene Bild der schönsten Jungfrau in der schwellenden Blüthe des Lebens vor ihnen stand. Unentweihte Unschuld lächelte aus den ätherklaren seelenvollen[57] Augen, und keine lüsterne Lippe schien noch den zarten Schmelz ihrer Rosenwangen geschwächt zu haben.

Der Fürst küßte sie auf die Stirne, die Fürstin und die Erbprinzessin auf die Wangen, eine Auszeichnung, die weniger der Künstlerin, als dem Mädchen selbst galt, welche der Fürst in Folge der für ihre Erziehung verwendeten Summen als sein Pflegekind betrachten konnte.

Rosa mußte eine flüchtige Skizze ihres Lebens in den fremden Ländern entwerfen, und that dieß mit aller Bescheidenheit. Sie verhehlte auch nicht die Verunglimpfungen ihrer Ehre, und bedauerte nur, mit Thränen in den Augen, daß selbst die gewissenhafteste Sorge für die unverletzte Bewahrung ihres guten Rufes nicht vermocht habe, sie vor den schnöden Angriffen der Verläumdung zu schützen.

Der Fürst tröstete sie mit der Bemerkung, daß die reine Tugend ein Demantschild des Himmels sey, auf dessen Fläche alle Pfeile der Mißgunst machtlos abgleiten.

Mit der Versicherung der vollen fürstlichen Gnade wurde Rosa entlassen, und als sie zuletzt der Erbprinzessin die Hand küßte, flüsterte ihr diese leise zu: »Rosa, ich bitte dich um Deine Freundschaft!«

Der Erbprinz war nicht am Hofe anwesend. Er lebte auf seinem Jagdschlosse, einige Meilen von der Residenz, in ländlicher Einsamkeit den Musen, und folgte mit geistvollem Blicke dem Gange der Staatsregierung,[58] um dereinst als ein geübter Steuermann das Ruder ergreifen zu können, wenn nach dem Laufe der Natur ihn die Gesetze des Reiches zum Herrschen rufen sollten.

Manche Mißbräuche in der Verwaltung, dem alternden Fürsten von eigennützigen Ministern und schlauen Höflingen verhehlt, drückten das Land; er hielt es für eine heilige Pflicht, dem Vater die Augen zu öffnen, jedoch mit jener zarten Schonung, die er als Erbprinz und Sohn dem Fürsten und Vater schuldig war. Da dieser jedoch nur mehr mit den Augen seiner ersten Hof- und Staatsbeamten sah, so war sein erhabenes Streben, für das Beste des Volkes zu wirken, eine vergebliche. Mühe; der Fürst verschwieg den Ministern die Schritte des Sohnes zu ihrer Entfernung nicht, und der Bund der Schuldigen hielt es für dringend, durch einen entscheidenden Schlag den Erbprinzen vom Fürsten und den Sohn vom Herzendes Vaters, wo möglich auf immer, zu trennen.

Die Ränke dieser Menschen waren um einen passenden Plan nicht verlegen; die Intrigue sollte jedoch ihren Erfindern den Schein der treuesten, um die Ehre des Fürsten, und um das Wohl der Unterthanen pflichtmäßig besorgte Diener bewahren.

Sie stellten also in einer ausführlichen Denkschrift dem Fürsten die Nothwendigkeit der Vermählung des Erbprinzen mit der *** Prinzessin vor, gegen welche dieser schon in früherer Zeit eine unüberwindliche Abneigung geäußert[59] hatte. Politische Combinationen waren das Steckenpferd des Fürsten, daher wurde vorzüglich diese schwache Seite hervorgehoben, und mit der freudigen Aussicht auf eine künftige Erbverbrüderung geliebkoset.

Der Erbprinz Eduard hatte seinen Geschmack noch nicht geändert, und erklärte geradezu, daß er die Nothwendigkeit keineswegs einsehe, ein Staatsopfer für chimärische Entwürfe zu werden. Diese schriftliche Erklärung an seinen Vater war der düstere Rahmen eines schreienden Gemäldes von der Art und Weise, wie das Vertrauen der Fürsten von seinen ersten Dienern gemißbraucht werde.

Anstatt nun im Stillen nach Erforschung der Wahrheit der Anschuldigungspunkte zu streben, oder diese eigene Bemerkungen aufzustellen, übergab er den Ministern diese furchtbare Anklage in der Urschrift zur strengsten Verantwortung.

Diese ließen sich von den dienstwilligen Vorständen der treffenden Stellen Berichte erstatten, wie sie nöthig waren, stellten sie in einer Hauptverantwortung künstlich zusammen, beriefen sich auf die bewährte Treue einer vieljährigen Dienstzeit, und schlossen endlich mit der gleißnerischen Ausbeugung: »daß sie weit entfernt seyen, diese Anklage für eine unbefangene Ueberzeugung des Erbprinzen zu halten, sondern vielmehr für eine von der italienischen Sängerin Chiaretti angesponnene Intrigue, um die Vermählung desselben durch den Zwist des Fürstenhauses zu vereiteln.«[60]

Der Fürst gab nun den scheinbar Gerechtfertigten eine öffentliche Genugthuung, indem er jedem eine Ordensrangerhöhung verlieh, dem Erbprinzen aber bedeuten ließ, sich ferner nicht mehr in die Staatsgeschäfte zu mischen, und die Residenz nur mit der Erklärung seines Entschlußes zur Vermählung mit der *** Prinzessin wieder zu besuchen.

Gerne hätten die Minister auch an der Chiaretti sich gerächt, und sie unter irgend einem Vorwande vom Erbprinzen getrennt, dessen Geliebte, oder wie es hieß, auf die linke Hand Getraute, sie seit mehreren Jahren war; sie besaß jedoch das Indigenat, und konnte ohne auffallende Verletzung der bestehenden Verordnungen nicht beunruhigt werden. In jedem Falle mußten es ganz ungewöhnliche Eigenschaften seyn, die einen Prinzen eine so lange Zeit hindurch zu fesseln vermochten.

Um 6 Uhr sollte das Theater beginnen, und seit 3 Uhr waren die Eingänge schon förmlich belagert. Jedermann wünschte die große Sängerin zu hören, welche von Kennern an Wohllaut der Stimme und Kunst des Vortrages, hoch über die vielgepriesene Catalani gestellt wurde, obgleich diese zu jener Zeit noch von der Glorie ihres Weltruhmes umstrahlet war. Der ganze Hof war anwesend im festlich beleuchteten Hause. In allen Logen prangten geschmückte Damen, denen die ersten Hof- und Staatsbeamten sorgfältig die Cour machten. Fragte nun eine von diesen geputzten Drahtpuppen ihren Nachbar: »Haben Sie[61] das Mädchen, die Rosa, schon gesehen? Wie sieht sie aus? Ist sie hübsch?« so konnte der Unbefangene sich an der ausweichenden gespreizten Antwort herzlich ergötzen. Außer dem Kammerherrn, durch den der Fürst sie hatte begrüßen lassen, konnte noch keiner von diesen vornehmen Herrn sich rühmen, sie gesehen zu haben. Wer die Natur des weiblichen Geschlechtes kennt, wird wissen, daß die Damen durch nichts so sehr mißgestimmt werden, als durch das Lob einer weiblichen Schönheit außer ihnen. Alle andern verdienstlichen Seeleneigenschaften vergönnen sie ihren Mitschwestern lieber, als körperliche Reize, und selbst die Alten geben die Behauptung des Alleinbesitzes derselben nicht auf, und sollten sie auch zu ihrer eigenen größten Beschämung dadurch an einen Bankerott erinnern, der allenfalls aus einem Alleinhandel in der Jugend entstanden war.

Rosa hatte zur ersten Rolle die Rosine im Barbier von Sevilla gewählt, worin sie in Mailand zum erstenmale auf der Bühne erschienen war.

Unter den komischen Opern mögen wenige sein, die einer Künstlerin eine so glänzende Rolle bieten, als diese; die Sängerin und Schauspielerin kann als Rosine den ganzen Reichthum des Gesanges, der Mimik, des Spiels entwickeln, und mit diesen Vorzügen eines glänzenden Sieges gewiß seyn.

Die Stille einer Ahnengruft herrschte im vollen Hause,[62] als der Moment erschien, wo sie aus der Seitenthüre treten sollte; es war, als hörte man, ob des zurückgehaltenen Athems, die Pulse der gepreßten Herzen schlagen. Die Thüre ging auf; Rosa schwebte in einem zephyrleichten Pariserkostüme, nach dem neuesten Geschmacke, schön wie eine Huldgöttin, über die Bühne, und sogleich brach der Sturm des Jubels los, womit das begeisterte Haus den ersten Anblick der Hochgepriesenen feierte.

Die Kunstgärten der Hauptstadt hatten ihre köstlichsten Schätze gespendet zu den zahllosen Kränzen, die aus der Höhe und Tiefe zu Rosa's niedlichen Füßchen flogen, mit weißen Atlasbändern durchflochten, auf welchen südlich glühende Sonette gedruckt zu lesen waren. Um sie an Italiens eigenthümliche Sitte zu erinnern, regnete es aus den Logen das feinste Confekt auf die Bühne.

Obgleich an so stürmische Ehrenbezeugungen längst schon gewöhnt, fühlte sich Rosa doch von diesem schmeichelhaften Empfange so erschüttert, daß ihren zauberischen Augen die Perlen der Rührung entquollen.

Der Fürst theilte die allgemeine Begeisterung auf eine selbstthätige Weise, und es vergingen wohl zehn Minuten, bis Rosa, mitten im Jubel, die nöthige Fassung zum Vortrage der großen Arie gewann.

Der Gedanke, nun im lieben Vaterlande, in der Hauptstadt eines Fürsten, der mit väterlicher Güte für ihre Erziehung[63] und Kunstbildung gesorgt hatte, öffentliche Beweise von der Größe eines Talentes geben zu können, das man bisher nur aus den Correspondenznachrichten der besten Zeitschriften des Auslandes kannte, und in der Idee bewunderte, verlieh ihrem Gesange eine höhere Weibe, eine wundersame Vollendung, die alle ihre Siegesfeste der Vergangenheit übertraf.

Der nie ruhende Beifall unterbrach die Darstellung so oft, daß die Oper um eine volle Stunde später als gewöhnlich endete.

Fünfmal wurde sie während des Spieles gerufen, wiederholte mit der größten Bereitwilligkeit jede Nummer, und erschien noch einmal am Schlusse vor dem von einer dithyrambischen Wuth ergriffenen Publikum.

Kränze und Confekte flogen wieder, wie am Anfange; es schien, als wünsche sie ihren Dank in Worten auszudrücken; doch, anstatt zu sprechen, wendete sie ihr Antlitz, wie eine Himmelssonne, gegen die Loge des Fürsten, und sang, nach einer dreimaligen, tiefen Verneigung, mit ihrer Nachtigallenkehle das herzerhebende Volkslied:


»Heil unserm Fürsten, Heil! etc.«


in welches das Orchester einfiel, und das ganze Haus mit unendlichem Jubel einstimmte.

Auf dem Grabmale des berühmten Optikers Fraunhofer, – auf dem Friedhofe zu München, – dessen allzufrüher Tod für die Kunst ein beklagenswerther Verlust[64] ist, liest man die treffenden Worte: »Approximavit sidera.«1

An diesem Abende konnte man von Rosa füglich sagen: »Approximavit sideribus.«2

Nun wurde sie noch einmal gerufen, und dankte mit den Worten:


»Ich danke Ihnen um so herzlicher für Ihren ausgezeichneten Beifall, als ich ihn für ein vollgültiges Zeugniß erachte, daß ich durch redliche Benützung der reichen Spenden unsers großmüthigen Fürsten, des Wohlwollens meiner geliebten Pflegestadt mich nicht unwürdig bewährt habe.«


Diese Worte kamen aus einem bescheidenen und dankbaren Herzen, und fanden auch jene glänzende Anerkennung, die sie so sehr verdienten. Zwischen zwei Reihen von mehr als hundert brennenden Fackeln, die von kunstbegeisterten Jünglingen getragen wurden, fuhr Rosa langsam in den Gasthof zur festlichen Abendtafel zurück.

Fußnoten

1 »Er hat uns die Gestirne näher gebracht.«


2 »Sie hat uns den Sternen genähert.«


Quelle:
Friedrich Wilhelm Bruckbräu: Mittheilungen aus den geheimen Memoiren einer deutschen Sängerin. Zwei Theile, Band 1, Stuttgart 1829, S. 65.
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