11.

[151] In Trauern und in Ruh

Bring ich mein Leben zu.

Kein Trost kann ich nicht haben,

Der mir mein Herz thut laben.

Drum wein ich in der Still

Und seufze oft und viel.


Komm her und deck mich zu,

Schaff meinem Seufzen Ruh

In dem Schooß der kühlen Erden,

Da du meiner nicht kannst werden,

Auch nichts zu hoffen hab,

Als nur das kühle Grab.


Es kann nicht anders sein,

In dieser Liebespein.

Wenn zwei verliebte Herzen

Treu mit einander scherzen,

Da ist auch alle Mal

Das Lieben ohne Qual.


Ich wollt, ich läg und schlief

Viel tausend Klafter tief

In dem Schooß der kühlen Erden.

Auch nichts zu hoffen hab,

Als nur das kühle Grab.

Quelle:
Wilhelm Busch: Ut ôler Welt. München 1910, S. 151-152.
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