Fünftes Kapitel.

[258] Enthält die Erzählung, welche Dueña Schmerzenreich von ihren heillosen Vorfällen gab.


Hinter den trübseligen Musikanten traten allgemach in den Garten mehr und mehr Dueñas, bis ihre Anzahl zwölf ausmachte, in zwei Reihen geteilt, alle mit weiten Kutten bekleidet, dem Anscheine nach von grobem Tuche, mit weißen Schleiern von feinem Musselin, die so lang waren, daß nur der Saum ihres Gewandes darunter hervorblickte. Hinter ihnen kam die Gräfin Dreischleppina, welche der Stallmeister Dreischleppino mit dem weißen Bart an der Hand führte, in den feinsten schwarzen Boi gekleidet; der Schwanz ihres Kleides oder die Schleppe, oder wie man es nennen will, war in drei Zipfel geteilt, welche drei Pagen, ebenfalls in Trauer, in ihren Händen hielten, wodurch mit den drei spitzen Winkeln, welche die drei Zipfel bildeten, eine seltsame mathematische Figur entstand, die alle, welche die spitzzipflige Schleppe sahen, auf den Gedanken brachte, daß sie sich deshalb die Gräfin Dreischleppina nenne, welches soviel heißen sollte als: die Gräfin von den drei Schleppen; auch sagt Benengeli, daß diese Vermutung gegründet sei und daß sie mit ihrem eigentlichen Namen die Gräfin Wolfuna geheißen habe, weil es in ihrer Grafschaft viele Wölfe gegeben, und daß, wenn diese Wölfe Füchse gewesen wären, sie sich die Gräfin Fuchsuna genannt hätte, weil es in jenen Ländern Sitte ist, daß die Gebieter von den Gegenständen, die in ihren Staaten am häufigsten sind, den Namen entlehnen; diese Gräfin aber, um die neue Mode ihrer Schleppe zu begünstigen, ließ den Namen Wolfuna fahren und nannte sich Dreischleppina.[259] Die zwölf Dueñas und die Gräfin kamen langsam wie eine Prozession herbei, die Gesichter mit schwarzen Schleiern bedeckt, die aber nicht so durchsichtig waren wie der des Dreischleppino, sondern so dicht, daß gar nichts hindurchschimmern konnte. Sowie der lange Dueñenzug völlig eingetreten war, standen der Herzog, die Herzogin und Don Quixote auf sowie alle, die die weitläuftige Prozession wahrnahmen. Die zwölf Dueñen hielten an und bildeten eine Gasse, durch welche die Schmerzenreich hinging, ohne die Hand des Dreischleppino fahrenzulassen. Als der Herzog, die Herzogin und Don Quixote dies sahen, gingen sie ihr zwölf Schritte entgegen, um sie zu empfangen. Sie, auf der Erde hingekniet, mit einer Stimme, die viel mehr dumpf und rauh als fein und zart lautete, sprach also: »Eure Hoheiten verschonen doch gütigst mit so großer Höflichkeit diesen ihren Diener, wollte sagen Dienerin, denn da ich so schmerzenreich bin, kann ich dergleichen nicht, wie ich sollte, erwidern, weil mein höchst seltsames und unerhörtes Unglück mir den Verstand, ich weiß nicht wohin, entführt hat, doch muß ich es für sehr fern halten, denn so mehr ich ihn suche, so minder ich ihn finde.«

»Der hätte ihn verloren, Frau Gräfin«, antwortete der Herzog, »der in Eurem Wesen nicht Eure Tugenden gewahr würde, welche sich ohne weitere Erforschung als Gläubiger aller Blüten der Höflichkeit und des ganzen Blumenflors der ausgesuchtesten Zeremonien melden dürfen.« Er hob sie zugleich mit der Hand auf und führte sie zu einem Sessel, der neben der Herzogin stand, welche sie ebenfalls mit vieler Güte empfing. Don Quixote schwieg, und Sancho starb vor Neugier, das Gesicht der Dreischleppina oder einer von den vielen Dueñen zu sehen; aber es war ihm nicht möglich, bis sie es freiwillig und aus eigenem Entschlusse zeigten.

Alle waren nun ruhig und beobachteten ein Schweigen, indem sie darauf warteten, daß einer es brechen sollte, welches auch die Dueña Schmerzenreich mit diesen Worten tat: »Ich bin versichert, erhabenster Gebieter, schönste Gebieterin und verständigste Zuhörer, daß mein leidvollstes Leid in Eurem Busen eine Teilnahme erwecken muß, die ebenso mitleidig als großmütig und schmerzenvoll sein wird, denn es ist von der Art, daß es imstande ist, Marmorsteine zu rühren, Diamanten zu erweichen und den Stahl der härtesten Herzen auf der ganzen Welt zu schmelzen! Ehe dieses aber die Schwellen Eures Gehörs, um nicht Ohren zu sagen, erreicht, so bitte ich, laßt mich wissend sein, ob sich in diesem Schlosse, diesem Kreise und dieser Gesellschaft der erhabenste und manchanischste Ritter Don Quixote und sein stallmeisterlichster Pansa befinden.«

»Der Pansa«, sagte Sancho, ehe noch ein anderer antwortete, »ist hier zugegen und der Don Quixoteste gleicherweise, so daß Ihr dueñenhafteste Schmerzensreichste sprechen könnt, was Ihr am meistesten wünscht, denn wir alle sind begierig und bereitetst, uns zu zeigen als Eure gehorsamsten Knechteste.«

Jetzt erhob sich Don Quixote, wandte seine Rede gegen die schmerzenreiche Dueña und sagte: »Wenn Euer Leid, bedrängte Dame, sich irgendeine Hoffnung versprechen darf aus Vermittelung irgendeiner Tugend und Stärke irgendeines irrenden Ritters, so biete ich hier die meinige an, die, wie schwach auch und gering, doch gänzlich zu Euren Diensten aufgebraucht werden soll. Ich bin Don Quixote von la Mancha, dessen Pflicht ist, allen Notbedrängten beizustehen; und da dem also ist, wie ihm ist, so habt Ihr, Dame, nicht nötig, mein Wohlwollen gefangenzunehmen noch auch Umwege zu suchen, sondern Ihr dürft geradezu und ohne Umschweife Eure Unfälle vortragen, die ein Gehör finden sollen, welches, wenn auch ihnen nicht abhelfen, doch Eure Leiden fühlen wird.«

Als dies die schmerzenreiche Dueña hörte, wollte sie sich zu den Füßen des Don Quixote niederwerfen, warf sich auch nieder und bemühte sich, sie zu umfassen, indem sie sagte: »Vor diesen Füßen und Beinen werfe ich mich hin, o nie besiegter Ritter, denn sie sind die Grundpfeiler und Säulen der irrenden Ritterschaft; küssen will ich sie, diese Füße, deren Schritte mir die Hülfe meines Elends bringen und erfüllen[260] müssen; o du tapferer Irrender, dessen wahrhafte Tathandlungen alle fabelhafte jener Amadisse, Esplandians und Belianisse übertreffen und verdunkeln!« Dann ließ sie Don Quixote fahren und wandte sich zu Sancho Pansa, faßte seine Hände und sagte: »O du treuester Stallmeister, der jemals einem irrenden Ritter in den gegenwärtigen oder in den vergangenen Zeiten gedient hat, du länger an Güte, als es der Bart meines Begleiters Dreischleppino ist, der dorten steht! Glücklich kannst du dich schätzen, daß, indem du dem großen Don Quixote dienst, du im Auszuge allen den tausend Rittern dienst, die in der Welt nur jemals die Waffen übten; ich beschwöre dich bei dem, was du deiner treuesten Liebe schuldig bist, sei mein guter Vermittler bei deinem Herrn, damit er augenblicks dieser demütigsten und unglücklichsten Gräfin Beistand leiste.«

Worauf Sancho antwortete: »Daß meine Güte, gnädige Dame, so dick und so groß ist wie der Bart Eures Stallmeisters, tut bei mir nichts zur Sache; möge meine Seele nur tüchtig Haare auf den Zähnen haben, wenn sie von hinnen muß, denn darauf kommt es an, doch um die Bärte diesseits kümmere ich mich wenig oder gar nicht; aber auch ohne daß Ihr mir so um den Bart geht und so schöne Worte gebt, will ich meinen Herrn bitten – von dem ich weiß, daß er mich liebt, und jetzt besonders, da er mich zu einem gewissen Dinge nötig hat –, daß er Euer Gnaden beistehe und helfe, soviel es ihm nur möglich ist; Euer Gnaden packe nun ihr Leiden aus und erzähle es uns und mache, daß wir alle wissen, woran wir sind.«

Über alle diese Reden starben die Herzoge fast vor Lachen, da sie das Abenteuer angeordnet hatten und im stillen die Klugheit und Verstellung der Dreischleppina bewunderten.

Diese, nachdem sie sich wieder gesetzt hatte, sprach also: »In dem berühmten Königreiche Candaya, welches zwischen der großen Trapobana und dem Mar del Zur liegt, zwei Meilen hinter dem Vorgebirge Comorin, war die Königin Doña Maguncia Herrscherin, die Witwe des Königs Archipiela, ihres Herrn und Gemahls, mit dem sie in der Ehe die Infantin Antonomasia, die Erbin des Reichs, erzeugt hatte, welche eben genannte Infantin Antonomasia unter meiner Aufsicht und Obwaltung erwuchs, da ich die älteste und vornehmste Dueña ihrer Mutter war. Es geschah nun, indem Tage gingen und Tage kamen, daß das Kind Antonomasia das Alter von vierzehn Jahren erreichte und eine so vollkommene Schönheit wurde, daß die Natur nichts Vollendeteres hervorbringen konnte. Ich muß aber zugleich sagen, daß ihr Verstand ausgesucht war; sie war so verständig wie schön, und sie war die Schönste in der Welt; und ist es noch, wenn die neidischen Götter und die grausamen Parzen nicht den Faden ihres Lebens zerschnitten haben; dies ist aber wohl nicht geschehen, denn der Himmel kann unmöglich zugeben, daß der Erde ein so großes Leid widerfahre wie dieses, wenn man die unreife Traube des schönsten Weinstockes mit der Wurzel ausreißen wollte. In diese Schönheit, welche meine unwürdige Zunge niemals genug erheben kann, verliebte sich eine unendliche Zahl von Prinzen, sowohl einheimische als fremde, unter welchen auch zum Himmel so hoher Schönheit seine Gedanken ein gewöhnlicher Ritter zu erheben wagte, der sich am Hofe aufhielt, im Vertrauen auf seine Jugend und Schönheit sowie auf seine vielen Geschicklichkeiten und Reize, wie nicht minder auf seine leichte und lichte Fassungskraft; denn Eure Hoheiten müssen wissen, wenn es ihnen nicht zuwider ist, daß er die Gitarre so spielte, daß er sie sprechen machte, außerdem war er ein Dichter und großer Tänzer, und einen Vogelbauer wußte er zu verfertigen, daß er sich davon allein hätte ernähren können, wenn er einmal in die äußerste Not geraten wäre; diese Annehmlichkeiten und Reize sind aber hinlänglich, Gebirge zu bewegen, wieviel mehr denn ein zartes Mädchen. Aber alle seine Feinheit und Anmut, alle seine Reize und seine Geschicklichkeiten hätten wenig oder nichts dazu vermocht, die Festung meines Kindes zu überwinden, wenn der unverschämte Schelm nicht die List gebraucht hätte, mich zuerst zu bezwingen. Zuerst bemühte sich der Spitzbube und nichtswürdige[261] Vagabunde, meinen Willen zu dem seinigen zu machen und mich für sich zu gewinnen, damit ich als ein schlechter Hauptmann ihm die Schlüssel der Festung überlieferte, welche ich bewahrte. Kurz, er schmeichelte meine Sinne ein und bezwang meinen Willen durch, ich weiß nicht welche, Kostbarkeiten und Juwelen, die er mir gab; dasjenige aber, was mich am meisten überwältigte und zu Boden warf, waren einige Verse, die ich ihn in einer Nacht singen hörte, indem ich an einem Fenster stand, das auf ein Gäßchen stieß, in welchem er war, und die, wenn ich mich recht erinnere, also lauteten:


Süße Feindin, du willst schlagen

Todeswunden meinem Herzen,

Und daß sie so tiefer schmerzen,

Soll ich leiden, doch nicht klagen.


Jedes Wort schien mir eine Perle und seine Stimme Zuckerkant, und von nun an, ich meine seitdem, da ich das Unheil eingesehen habe, in welches ich durch diese und ähnliche Verse verfiel, bin ich der Meinung, daß aus guten und wohl eingerichteten Staaten die Poeten vertrieben werden müßten, wie Plato geraten hat, wenigstens die wollüstigen, die Reime schreiben, nicht wie die des Marques von Mantua, welche Kinder und Weiber ergötzen und weinen machen, sondern dergleichen Subtilitäten, die wie süße Dornen in die Seele dringen, wie Blitzstrahlen uns im Innersten verwunden, ohne die Kleider zu verletzen. Ein andermal sang er:


Nahe, Tod, mit leisem Schweben,

Ohne fühlen dich zu lassen,

Daß nicht Freude zu erblassen

Mich von neuem stärkt zum Leben.


Und noch mehr dergleichen Verschen und Weisen, die gesungen bezaubern und geschrieben entzücken. Wie aber, wenn sie sich gar herablassen, eine Art Verse zu machen, die damals in Candaya üblich waren und die man Seguidillas nannte? Da entstand vollends ein Hüpfen der Seele, ein Aufjauchzen des Gelächters, eine Unruhe des Körpers und, mit einem Wort, ein Zittern und Tanzen aller Sinne. Daher sage ich, meine Gnädigsten, daß man dergleichen Reimer mit Recht auf die Eidechseninseln verbannen sollte. Doch haben sie nicht schuld, sondern die Einfältigen, die sie loben, und die Törinnen, die ihnen glauben; und wäre ich die gute Dueña gewesen, die ich sein sollte, so hätten mich seine abgestandnen Überfeinheiten nicht gerührt, so hätte ich dem keinen Glauben beigemessen, wenn er sagte: ›Ich lebe sterbend, ich brenne im Frost, ich friere im Feuer, ich hoffe ohne Hoffnung, ich fliehe und bleibe‹, nebst andern diesen ähnlichen Widersprüchen, mit denen seine Gedichte angefüllt waren. Was soll man nun sagen, wenn sie den arabischen Phoenix versprechen, die Krone der Ariadne, die Pferde der Sonne, die Perlen der Südsee, das Gold von Tibar und den Balsam von Pancaya? Hier lassen sie recht ihrer Feder freien Lauf, da es ihnen wenig kostet, das zu versprechen, was sie niemals geben wollen noch können. Aber wohin verirre ich mich? Ach, ich Unglückselige! Welche Torheit, welcher Wahnsinn bringt mich dahin, über fremde Fehler zu sprechen, da ich so vieles von meinen eigenen zu erzählen habe? Jawohl, ich Unglückselige! Nicht seine Verse, sondern meine Einfalt brachten mich zum Weichen; nicht seine Gesänge machten mich nachgiebig, sondern mein Leichtsinn; meine große Unklugheit und meine geringe Vorsicht öffneten den Weg und hoben dem Don Clavijo – denn das ist der Name jenes Ritters – allen Anstoß aus seiner Bahn; und da ich nun die Vermittlerin war, befand er sich einmal und öfter in[262] dem Gemach der durch mich und nicht ihn hintergangenen Antonomasia, unter dem Titel eines wirklichen Gemahls; denn so sehr ich mich auch vergangen habe, hätte ich es doch nicht zugegeben, daß er, ohne ihr Mann zu sein, nur die Spitze von der Sohle ihrer Schuhe berührt hätte; nein, nein, ei bewahre! Ehestand muß in jedem Geschäfte vorangehen, in welches ich mich einlassen soll. Nur ein Unglück war bei diesem Handel, nämlich die Ungleichheit des Standes, daß Don Clavijo nur ein gewöhnlicher Ritter war und die Infantin Antonomasia, wie schon gesagt, die Erbin des Reichs. Diese Intrige blieb einige Zeit durch meine schlaue Klugheit verborgen und geheimgehalten, bis es mir schien, sie würde durch eine gewisse Geschwulst am Bauche der Antonomasia bekannter werden, aus welcher Besorgnis wir drei eine Beratschlagung anstellten, woraus sich ergab, daß, bevor dieser Handel an das Licht kommen sollte, Don Clavijo von dem Vicarius die Antonomasia zu seiner Frau begehren sollte, kraft einer Schrift, welche die Infantin ausgestellt hatte, seine Gemahlin zu sein, und die vermöge meiner Klugheit so kräftig und bindend war, daß Simson sie selber nicht hätte zerreißen können. Dies geschah mit aller Sorgfalt; der Vicarius sah die Schrift, derselbe Vicarius ließ die Prinzessin beichten; sie beichtete alles, und er gebot ihr, die Schrift bei dem obersten Alguazil, einem sehr geehrten Manne, niederzulegen.«

Jetzt sagte Sancho: »Also auch in Candaya gibt es Alguazils, Poeten und Seguidillas? Jetzt will ich darauf schwören, es ist allenthalben in der Welt ein und dasselbe; aber eilt auch, meine gnädige Frau Dreischleppina, denn es ist schon spät, und ich sterbe fast, das Ende dieser langen Geschichte zu erfahren.«

»Das will ich tun«, antwortete die Gräfin.

Quelle:
Cervantes Saavedra, Miguel de: Leben und Taten des scharfsinnigen Edlen Don Quixote von la Mancha. Berlin 1966, Band 2, S. 258-263.
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