Christoph Praetorius und Barbara Cörber

[5] 24. Febr. 1631.


Sonnet.


Daß Ihr Euch vorgesetzt, von denen euch zu scheiden,

Ihr vnbekandter zwar, vnnd doch sehr hoher Freund,

Die Marti Tag vnd Nacht zu Dienst ergeben seind,

Vnd jhren Leib vnd Sinn in Adamant verkleiden,

Hat euch (wie mich bedünckt) der Liebe keusches leiden

Gegeben an die Hand, so daß Ihr Marti Feind

Euch seinem Sohn ergebt, der (wie Ihr nie vermeint)

In meinem Vaterland' Euch mit den süssen Frewden

Des Ehestands begabt, vnd (was die Liebe macht!)

Ist Vrsach, daß Ihr da für Gottes Heerde wacht.

Ich solt' auff Ewre Bitt' jetzt mich bey Euch einstellen;

Wann aber Ich nicht kan, alß sol sich Phoebus Chor

Sampt allen Gratien, der Amaltheen Flor

Zu Euch auff meine Bitt' an meine stat gesellen.

Quelle:
Simon Dach: Gedichte, Band 1, Halle a.d.S. 1936, S. 5.
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