Der Abend will sich zur Erde gesellen

[235] Bergmauern am Weg nebelblau.

Die erste grüne grasige Au

Steht hinter Weidenbüschen zur Schau.


An der Straß' ein rotes Ziegeldach,

Ein großer Acker braun und brach,

Mond schwebt wie Watte der Sonne nach.


Der Abend will sich zur Erde gesellen,

Lichter blinken auf in den Fensterzellen,

Sehnsucht und Hunde sehen Gespenster und bellen.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 235.
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