Die Berge werden wie dunkle Kissen

[259] In der gelben und grünlichen Abendhelle

Gehn finsternde Wolken nicht von der Stelle.

Übern Fluß kommt der Hunde verhetztes Gebelle.


Noch immer sind Schritte am Pflaster draußen.

Sie kommen und gehen in kurzen Pausen,

Als ob da Schritte ohne Menschen hausen.


Die Berge werden wie dunkle Kissen,

Drauf ruhn die Abendstunden, welche die Sonne vermissen.

Der Himmel steht wie ein sehnsüchtig Aug' hell aufgerissen.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 259-260.
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