Und Asche werden alle Wünsche bald

[286] Mit Armen wie ein Feuer, das zum Himmel langt,

Vor dessen Hitze jedem grünen Blatte bangt,

Greift Liebe in der Wünsche jungen Wald,

Und Asche werden alle Wünsche bald.

Und wie der blaue Geist der letzten Flammen

Raffen der Wünsche Seelen sich zusammen

Und fliegen fort, damit es Frieden werde.

Wo einst getobt die jähe Flammenherde,

Bleibt wunschlos sanfte Asche auf der Erde.


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Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 286-287.
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