Und Orgelpfeifen sind die Eichen und Buchen im Wind

[261] Im Walde einer am Wege sitzt von Mittagssonne erhitzt;

Sieht der Buschbirke zu, die mit den Blattspiegeln blitzt,

Und horcht der Windorgel nach; die gibt der Waldtiefe keine Ruh.

Es spielt im Wald die Orgel erst leise, dann laut bald,

Und immer den Anfang ohn' Ende derselben Weise,

Und Orgelpfeifen sind Eichen und Buchen im Wind.

Sie wünschen dem Wind, der auf ewiger Reise,

Daß er gleich der Liebe das Ende nie find',

Damit ihre Lieder unsterblich sind.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 261.
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