[216] Aus Mannesadel wächst des Weibes Tugend;
er träumt ein Ziel, sie soll es ihm gebären.
Des Griechen Schönheitsinbrunst sah die Sphären
beherrscht von Aphroditens Reiz und Jugend;
[216]
dem Christen aber ward die Reinheit Wesen,
selbst noch die Mutter will er sich verklären
und beugt sich vor Marias Hochaltären,
die keusch des Sohns, des keuscheren, genesen.
Wann kommt die Zeit, daß Männer freier denken
und ihre eigne Welt von Gottessöhnen
hell mit dem Huldbild ihrer Freiheit krönen,
bis Alle Allen die Erlösung schenken,
die Wir uns schenkten, meine Magd und Sonne,
Du keusche Venus, reizende Madonne!