XV.

Ursprung des Fiebers des S. Valier.

[25] Herr von Thou erzählet in dem dritten Buch seiner Geschichte, da er von dem Johann von Paisiers Herrn von S. Valier handelt, daß dieser Herr, da er zum Tod verurtheilet und zur Gerichtsstatt geführet wurde, aus Furcht von einem so bösartigen Fieber überfallen wurde, daß man, ohngeachtet seiner Begnadigung, welche Franz I. seiner Tochter bewilliget hatte, die sich wegen ihrer Schönheit die Freundschaft unterschiedlicher Herren erworben hatte, viele Mühe brauchte, ihn wieder zu sich zu bringen, und von dem Fieber zu helfen, ob man ihm gleich viel Blut abgenommen hatte;[25] und daher ist das Fieber des Saint Valier zu einem Sprichwort geworden, wenn man ein sehr bösartiges Fieber anzeigen will. Paquier erzählet diese Geschichte in dem achten Buch seiner Untersuchungen im 39. Capitel umständlich, und meldet, daß der S. Valier aus Furcht für den Tod in ein Fieber verfiele, an welchem er zwey Tage darauf seinen Geist aufgabe. Es geschahe solches im Jahr 1723.


Menagiana in der dritten Auflage im dritten Band p. 142.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 25-26.
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