XXXIX.

Besondere Wirkungen der Musick.

[78] Albert Krantz erzählet, daß Henrich IV. König von Dännemark, da er in eigener Person einen Musicum, der sich rühmte, mit seiner Kunst, die Leute einschläfern, in Aergerniß zu bringen, sie zu vergnügen, und rasend machen zu können, auf die Probe stellen wollte, ob er die Wahrheit redete, davon so sehr überzeuget wurde, daß er, da er in der Wuth war, einen seiner Hofleute mit Faustschlägen um das Leben brachte.


Rep. des Lettres. 1686 p. 427.


Man findet in einem Buch welches den Titel führet: Medicina Septentrionalis Collatitia p. 610. daß es Leute gegeben hat, die den Thon der Instrumenten nicht hören konnten, ohne das Wasser lassen zu müssen. Zu dieser Art gehörte derjenige gasconische Edelmann, von dem Scaliger exercit p. 344. erzählet, daß er, weil er in einer grossen Gesellschaft jemand aus derselben durchgezogen hatte, auf folgende Art, die ich erzählen will, bezahlet wurde: Derjenige, welcher sich rächen wollte, befahl einem Blinden, daß er sich während der Zeit, da man zur Tafel saß, hinter den Edelmann stellen, und auf einem Instrument spielen sollte; worauf alles unter dem Tisch so gleich[79] so sehr überschweinmet wurde, daß es die Gäste an den Füssen und Schenkeln spürten.


Repub. des Lett. 1687. p. 180.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 78-80.
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