Thů so vil du kanst / vnd etwas weniger.

[327] Ein ieder kan so vil / so viler thůt / Kündt er baß / so thet er baß. Der ein hauß macht / der kans machen /nit der vil daruon redt.

Wort machen keinn meyster. Also sagt auch Paulus: Das reich Gottes steht nit inn worten / sonder in der krafft / that / vnd tugent.

Christus sagt: Selig seit jr / so jr das jr wissend /thůt. Der ist vil ein besser maler / der wol vnd künstlich malet / ob er wol nicht künstlich daruon reden kan / dann der vil von malen schwetzen kan / vnd keinrecht bild machen.

Das werck bewert den meyster. Der Gottes wort hört vnd thůt / wirt eim weisen mann vergleicht / der auff einn felsen bawet. Die aber Gottes wort nur jm maul tragen / vnd vil daruon schwetzen / die müssen hören: Was heyßt jr mich herr / herr / vnd thůt nit was ich euch gebeut: Item / Nit die börer / sonder die thäter des gesatzes werden für fromm geacht / Roma. 2. Jac. 1. Darumb ist der reim guldin vnd gůt: Du weyst souil / souil du thůst / Du glaubest souil / souil du durch die liebe thätig außbrichst.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 327.
Lizenz:
Kategorien: