Der der gmeyn dienet / hat einn bösen herrn.

[229] Wer der gemeyn dienet / dem danckt niemand. Der vilen dienet / dient niemand. Dem böfel kan niemand recht thůn / Niemādt kan zweyen herrn dienē / vil weniger dem vilköpffigen thier / herr Jederman. Das sihet man an Christo / vor jhm ann Propheten / nach jm ann Aposteln / die der welt gedienet / vnnd all gefahr / not vnnd todt erstanden / Wer hat jn gedanckt? Niemand. Was hat man jn zulohn geben / der böfel vnd gmeyn mann / dem sie so trewlich gdienet? Feur /schwerdt / wasser / galgen / vnnd tödtliche feindschafft / wie Christus spricht: Von wegen daß ich sie liebet / jn dienet / gůts thet / etc. haben sie mich zulohn gehasset. Auff diser kirchweihe gibt man keinn andern ablaß.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 229.
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