Er hat die geltsucht.

Argentanginam patitur. Bos in lingua.

[46] Sein zũg ist an ein guldē ketten gschmidt. Er ist mit der silbern büchsen geschossen. Es ligt jm ein Jochams taler vff der zungen. Mann hat dem ochsen ein kürsen inn rachen geschoben / er kan nit brüllen.

Mann sagt / es haben ein mal zwen / ein Metzger vnd ein Kürßner mit einander gerecht / die haben beide den Richter bestochen / vnd die hend geschmiert / Der Metzger einn ochsen / der Kürßner ein schöne kürse. Als es nun ans vrtheyl gangen / hat der Metzger geschrien: Ochs brüll / lieber ochs brüll / Da hab der Kürßner gesagt / Neyn / ich hab jm ein fůter inn hals gesteckt. Also gehets / wer baß schmiert / der feret baß. Gelt regiert die welt / Schmieren macht linde heut. Gelt macht schelmen. Vmb gelt ist alles feyl / Adel / geschlecht / weib / morgengab / trew vnd glaubē / schöne / vnnd ein hauffen freund. Kupfferin gelt / kupfferin seelmeß. Je grösser presentz / ie andechtiger gebet.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 46.
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