Er nem sich wol zu todt.

Atticus moriens porrigit manum.

[53] Gelt her / klingen die glocken / wann schon der pfaff todt ist. Lamb lamb / ist des wolffs vesper glock Der wolff schnapt nach dem lamb / auch wann jm die seel auß geht.

Der Athener geitz hat bei den Griechen / vnnd der pfaffen geitz bei den Teutschen ein sprichwort gemacht / daß mann spricht: Es was kein winter nie so kalt / noch kein pfaff je so alt / daß er der kolen begert / dieweil das opffer wert. Also bei den Griechen vonn den Athenern / Ein Athener so er stirbt / hebt er die handt dar. Sie nemen sich zu todt / Weil jhn der athem gebt / seind sie zunemen bereyt. Der pfaffen Register ist nur: Sol mir / Ich sol / gehört den baurn zů. Daher der schwanck fleußt / daß mann spricht gemeynglich: In eim Stifft hangen drei glocken / die erst vnnd kleinest anzogen vnnd geleut / spricht: Gem wein / gem wein / gem wein etc. Die ander gröber / so mann die None glocken nennt / spricht: Wer zalts /wer zalts / wer zalts. Zuletzst leut mann die groß sturmglocken / die brummt: Baurrn / Baurn / Baurn etc.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 53.
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