Laßt vns heint nicht klůg sein.

Qui addit scientiam, addit dolorem.

[74] Klůgheyt machet sorg / also daß die Grtechen gesagt haben: In nihil sapendo sucundissima uita. Die narren haben das beste leben. Denn je weiser ein man ist / je mehr er sihet das jn krencket / anfichtet vnnd bemühet. Ein anderer / der es nit siher bekümmert sich auch nicht vast darumb / wie es zůgehe in der welt /wie mann gůte ordnung macht / vnnd regiment / dem thůt es nit halb so wee. Zu dem so macht weißheyt schwere gedancken / schwere gedancken machen schwers gemüt / schwer gemüt verhindert die freud /vnnd verderbt den andern auch jhren leicht in sinn /darumb sagen wir Teutschen also: Lasset vns heint nit weise sein / ein jeder spare sein weißheyt biß morgen. Hieher gehört der gantz Prediger Salomon.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 74.
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