Lieb auff der seiten da die tasch hanget.

[262] Weiber geben gůte wort vmb den genieß / darumb spottet man der alten / wann sie meynen / die weiber haben sie lieb / Ja auff einer seiten da die taschen hanget / das ist / Sie hat jn nit lieb / sonder das gelt / Man sihet wie alte männer / die junge weiber haben / sie schöner schmücken dann die jungen dann sie vermeynen dardurch der weiber gunst zuerhaltē / vnd verstehn nit / daß sies hiedurch mehr wider sich reytzen. Dann wann ein weib sihet / daß sie hübsch ist / gedenckt sie / wie sie sich eim jungen schmücke / vnd nicht dem alten.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 262.
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