Man sagt selten etwas / es ist ein wenig dran.

[231] Man heyßt kein kůh bläßlin / sie hab dann ein sternlin. Das gmeyn geschrey ist gemeynlich grösser dann die sach an jhr selbs / doch ists auch selten gar fehl /Das geschell ist nit gar fehl / Das geblerr laufft nit gar lehr.

Doch seind allweg der frösch vil vnd groß im bach / vnnd die Immen wie die schaaff / das ist zuuil / aber nicht gar fehl / es seind dennoch schaaff im land /vnnd ist etwas an der sach.

Es ist auch nichts schnellers dann diß geschell /dann es fleugt von eim zum andern / bald durch die gantz welt / Darumb seind ehrdieb grösser dann andere / dann er stilts nit / noch behalt den diebstal heymlich / sonder wirfft auch die gstolen ehr andern zum raub für / vnn macht daß an disem leumut auch wol zehē tausent ander dieb werden / die dem nach an jrs nechsten ehr sich vergreiffen / vnnd zu dieben werden.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 231.
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