Mann darff den Teufel nicht über die thür malen / er kompt wol selbs ins hauß.

In procliui mala.

[100] Das böß lert sich selbs / das gůt ist hert wie ein felß /laßt sich nicht gewinnen. Mann darff dem vnglück keinn botten schicken / es kompt von jhm selbs nur zu frü ins hauß. Mann darff nit leuß ann beltz setzen / sie wachsen selbs drinn / oder kriechen selbs wol drein. Die natur hat / was edel / köstlich / gůt ist / verhalten / also daß mans nicht dann mit grosser müh kan erobern / das vnnütz vnkraut wechßt vngesähwet vnnd vngepflantzt wol selbs im garten. Das gold ligt inn bergē / das kat am weg. Krieg / allerley plag / kranckheyt / vnfall / sünd / schand / seind täglich brot bei den menschen / vnd faren in allen gassen vnd heusern vmb. Frid / liebe / glauben / trew / freundtschafft / allerley tugent / glück / heyl / laßt sich niergent sehen /oder je wenig / vnd wirt nicht dann mit grossen schlägen gelert / erarnet / vnn studiert / vnd kompt das gůt saur an / das böß ist von jm selbs auff dem plan /mann darffs nit zuhauß laden.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 100.
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