Wann es wol gerath / so seind es alle gůt hebammen.

In tranquillo quilibet gubernator est.

[99] Wann das schiff wol zu land kompt / so ist der schiffman gůt. Wann es wol geht / so ist gůt rathen. Hett ich glück vnnd gůten windt / so füre ich auch wol in eim schüsselkorb über Rhein. Bei gůtem wind ist gůt seglen. Wann das Meer still ist / so kan ein jeder faren.

Mann spricht: Es ist gůt gedultig sein / wann es eim wol geht. Die gesunden geben den krancken gůte räth. Es ist gůt rathen wem nichts brist. Wann das schiff auffrecht geht / so wil iederman schiffman sein. Der ist aber zuloben / der mit bösem wind faren kan /In vnglück gedultig / vnd arm reich sein kan.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 99.
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