Wer einen bart laßt wachsen / der hat ein schalckheyt gethan / oder hat einer willen.

[85] Newe gedancken bringen einen newen wandel. Da Cayn seinen brůder Abel erschlagen hett / sagte Gott zu jm / Was hastu gethan / vnd warumb verstellestu dein angesicht?

Es ist kein sünde vor Gott / auch vor d' welt kein schande / bärte tragen / oder keine tragen / es ist aber ein leichtfertigkeyt / vnd zeychen eines wanckelbarn gemüts / sich also jetzt mit kleydūg / jetzt mit ander newerung zu ändern. Jetzt bringet ein jedes jar ein newe kleydūg / an schůhen / an pareten / vnd anderer leichtfertigkeyt. Also daß der maler noch recht hett /Der aller nation völcker trachten an ein wand malet /vnnd so er an den Teutschen kommen / malt er jnen nacket / daß er etlich elentůchs vff der achselhet /vnnd bdacht sich allererst / wie er sein kleyd wolt machen lassen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 85-86.
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