Der Schreckenberger

[129] Aufs Wohlsein meiner Dame,

Eine Windfahn ist ihr Panier

Fortuna ist ihr Name,

Das Lager ihr Quartier!


Und wendet sie sich weiter,

Ich kümmre mich nicht drum,

Da draußen ohne Reiter,

Da geht die Welt so dumm.


Statt Pulverblitz und Knattern

Aus jedem wüsten Haus

Gevattern sehn und schnattern

Alle Lust zum Land hinaus.


Fortuna weint vor Ärger,

Es rinnet Perl auf Perl.[129]

»Wo ist der Schreckenberger?

Das war ein andrer Kerl.«


Sie tut den Arm mir reichen,

Fama bläst das Geleit,

So zu dem Tempel steigen

Wir der Unsterblichkeit.

Quelle:
Joseph von Eichendorff: Werke., Bd. 1, München 1970 ff., S. 129-130.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Gedichte (Ausgabe 1841)
Gedichte
Fünfzig Gedichte
Und es schweifen leise Schauer: Gedichte (Lyrik)
Sämtliche Gedichte und Versepen
Gedichte (Fiction, Poetry & Drama)