15. [Doch ich hob nicht die Hand zum Stoße]

[25] Doch ich hob nicht die Hand zum Stoße,

ich weinte still nur, eine Nacht ...

Dann aber fing ich an zu lachen

und lachte, bis ich's durchgelacht ...


Und stieß die Fackel in die Trümmer ...

hei, wie das aufschlug, tollen Brands!

und krachend barst die letzte Säule

in lohewildem Flammenkranz ...


Dann ging ich ruhig von der Stätte

und schritt hinein ins Dämmergraun,

und ließ des Morgens Ostersonne

den Nachtfrost mir vom Herzen taun.


Nun steh ich frei im freien Leben

und aus dem Jüngling ward ein Mann ...

und weitab liegt in Nacht und Nebel

was seine Jugend hielt im Bann!

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 2: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Stuttgart 1921, S. 25-26.
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