18. [Ich hab getröstet mich darüber]

[28] »A vingt-cinq ans le cœur

se brise ou se bronce.«


Ich hab getröstet mich darüber,

ich hab's verwunden allgemach,

und statt zu klagen, spott ich lieber ...

was tut es, daß das Herz mir brach!


Ich hätt ja doch nicht halten können,

was ich geglaubt, so groß es schien,

ich hätte doch mich müssen trennen,

es waren doch nur Phantasien!


Die Augen sind mir aufgegangen,

und nüchterner blick ich in die Welt,

von weniger Selbsttrug mehr befangen,

erkenn ich klar, was ich gefehlt:


Daß Träume eben doch nur Träume

und einzig eines Narren Glück! ...

und lachend putz in meine Reime

die letzten Fetzen ich als Flick!

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 2: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Stuttgart 1921, S. 28-29.
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