11. Was müde macht!

[92] Das ist es,

was müde macht:

dieses heimliche Warten,

dieses ruhelose

stille Horchen nach der Treppe,

dieses Aufspringen,

wenn es klingelt ...

statt der erwarteten Freude aber

mit blitzendem Aug

und lachendem Mund

steht ein frierendes Kind draußen,

verhärmt und elend,

und bittet weinend

um ein Stückchen Brot.

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 2: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Stuttgart 1921, S. 92-93.
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