9. [Alles längst nun, längst vorüber!]

[87] Alles längst nun, längst vorüber!

Fünfmal schon ward's Winter drüber!

immer andres drängte her!

Neue Jahre, neue Ziele!

Selten spiel ich jene Spiele

und noch seltener sing ich mehr!


Wie die Zeit es eben ändert:

jener landet, dieser kentert,

der liegt windstill wo auf See ...

bleibt man nur auf seinem Posten

und läßt Kopf und Herz nicht rosten,

geh es immer, wie es geh!


Meist wohl ist's ja dummer Plunder;

manchmal doch glückt auch ein Wunder,

noch viel eher aber fällt's!

Was drum rinnt, laß ruhig rinnen!

nur wer aushält, wird gewinnen ...

nicht ein jeder freilich hält's!

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 2: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Stuttgart 1921, S. 87-88.
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