16. [Nun hat das Leben]

[54] Nun hat das Leben mir auch dich genommen ...

nun hab ich nichts mehr zu verlieren, nichts!

du warst das Letzte,

das ich einst noch lieb gewonnen ...

und halten wollte ... halten ...

o mit der ganzen Sehnsucht dessen,

der es noch einmal wagt, sich aufzuraffen,

den Glauben seiner Jugend sich zu retten ...


Du warst ihr großer Sonnenuntergang ...


Nun hab ich nichts mehr zu verlieren,

drum ich zittern müßte ...

nichts mehr, nichts,

das mir das Haupt könnt beugen ...

nichts mehr, nichts,

das mich noch zwänge, auf den Knien zu liegen!


Nun ... werd ich ... siegen!

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 2: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens. Stuttgart 1921, S. 54-55.
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