Am Fenster

[83] Oben, unterm Dach, bei den Schwalben, klein und niedrig ... ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett ...

aber den ganzen Tag voll Sonnenschein und blauem Himmel und Schwalbenzwitschern ...

und draußen das Meer mit dem leisen Rauschen seiner Wellen den wunderbaren Bogen des Lobber Strands entlang ... weiß ... grün ... blau und immer blauer sich zum Horizont aufwölbend ...

und das Land mit seinen Höften und Buchten bis in die heimlichste Falte seines Herzens hinein sonnenoffen ...


Und ich träume hinaus in den goldenen Tag und auf weißen Mövenflügeln wiegt sich meine Seele durch die schimmernde Luft ... über Wasser Berg und Wald und Wiese[83]

und keine Uhr mahnt an die verrinnende Stunde ... keine Sorge ... kein Wunsch ... kein Verlangen ...


Alles ist Sonnenschein, blauer Himmel, Schwalbenlied und Wellenrauschen.

Quelle:
Cäsar Flaischlen: Gesammelte Dichtungen. Band 1: Von Alltag und Sonne. Stuttgart 1921, S. 83-84.
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