37. Auf der edlen Marien Möllers Namenstag, in dero Abwesen seiner Magnificenz Herr L. Philipp Krusen, Fürstl. Holstein. Rat und Gesandten, ihrem Liebsten, den 25. Merz 1636. zu Spasabulka in Reußen unterwegs übergeben

[377] 1636 März 25.


Diß ist Amaryllens Licht,

diß sind ihre süße Stunden.

Säumt, ihr Hirten, säumt euch nicht!

Sie, sie muß sein angebunden.

Doch wo ist das schöne Kind,

um das wir bemühet sind?


Dreimal siebenmal ist gleich

heut' Apollo wieder kommen,

seit daß wir von Trauren bleich

haben Abschied dort genommen.

In so einer kleinen Zeit

sind wir nun von ihr so weit.


Doch, ihr Hirten, unbetrübt!

Laßt uns ihren Thyrsis fassen,

ihren Thyrsis, der sie liebt!

Thyrsis soll uns Federn lassen!

Giebt uns Thyrsis Bier und Wein,

so soll Thyrsis ledig sein.


Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 377.
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