25. Auf Mons. Johan Christoffers von Uchtritz, Fürstl. Holsteinischer Gesandten Kammerherrn u.s.w., seinen Namenstag in der Moskaw, 1636 (Juni 24.)

[471] Und gleichwol hab ich dich noch dennoch einmal feste,

du edler Meißner du! Ob zweie sind vorbei,

so läßt das dritte Jahr dich aber drum nicht frei.

Wir müssen dennoch sein auf heute deine Gäste.
[471]

Setz' allen Vorrat auf, bewirt' uns auf das Beste.

Her alle Frölichkeit! Hinweg Melancholei!

Ihr Brüder reißt das Band der Traurigkeit entzwei!

Wir haben morgen noch das Frühstück in dem Reste.


So feire deinen Tag und nimm uns frölich an.

Weil der Tag ohn' uns nicht gefeiret werden kan,

sei Wirt und komm alsdann und setz' dich zu uns nieder.


Im Weitern ists nicht Not, daß wir des Tages Zier

dir wündschen viel zu sehn. Er richtet sich nach dir.

Nimmst du ihn frölich an, so kommt er ofte wieder.


Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 471-472.
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