41. Als das Holsteinische Schiff Friedrich wieder an die Persische Flotte gelangete, von der es wegen widrigen Windes in die dritte Woche abgewesen war, 1636 den 3. Sept. 150. Werste über Zariza

[479] Mach nun die Focke voll und schwängre den Meisan,

o günstiger Nordwest, hol' Atem aus dem Grunde,

blas unsern Friedrich an mit voller Brust und Munde,

der deiner weiter darf, als bis auf Astrachan.


Blas hurtig, wie du tust. Dort ist die Karavan,

die sich nun wieder zeigt nach mancher bösen Stunde,

so unsern Lauf hielt auf. Wir sind in einem Bunde

und hoffen bald zu sehn mit ihr ihr Ispahan.


Eilt, steckt die Flaggen auf, rührt Trummeln und Trombetten,

gebt Feuer alsobald aus allen Falkenetten,

löst die Musketen ab, ihr Brüder, und ruft laut:


Glück her! Glück allzeit her! Wir reisen mit Verlangen

die Tochter des Gestirns bald frölich zu empfangen,

die unser Holstein ihm erwählt zu einer Braut.


Quelle:
Paul Fleming: Deutsche Gedichte, Band 1 und 2, Stuttgart 1865, S. 479.
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