5.

[354] An einem Montagmorgen war's,

Kaum schlug die Glocke vier,

Da zog er ein in unsre Stadt,

Der junge Kavalier;

O Charlie ist mein Liebling,

Mein Liebling, mein Liebling,

O Charlie ist mein Liebling,

Der junge Kavalier.


Und als er zog die Straß' hinauf

Und nickte dort und hier,

Da klang's aus allen Fenstern: »Heil

Dir, junger Kavalier«;

O Charlie ist mein Liebling,

Mein Liebling, mein Liebling,

O Charlie ist mein Liebling,

Der junge Kavalier.


Viel tausend Bursche bracht' er mit,

Das halbe Hochland schier,

Die folgten gern dem echten Herrn,

Dem jungen Kavalier;

O Charlie ist mein Liebling,

Mein Liebling, mein Liebling,

O Charlie ist mein Liebling,

Der junge Kavalier.[354]


Sie ließen Weib und Kind zurück,

Wohlan, so tun auch wir,

Wir baun auf Gott und gutes Glück

Und auf den Kavalier;

O Charlie ist mein Liebling,

Mein Liebling, mein Liebling,

O Charlie ist mein Liebling,

Der junge Kavalier.


Wir ziehn entlang mit Pfeifenklang,

Die Distel als Panier,

Mit Kilt und Plaid und Schwertern blank,

So siegt der Kavalier;

O Charlie ist mein Liebling,

Mein Liebling, mein Liebling,

O Charlie ist mein Liebling,

Der junge Kavalier.


Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 20, München 1959–1975, S. 354-355.
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