1.

[17] Ach, daß ich dich so heiß ersehne,

Weckt aller Himmel Widerspruch,

Und jede neue bittre Träne

Macht tiefer nur den Friedensbruch.


Der Götter Ohr ist keinem offen,

Der sich zergrämt in banger Nacht, –

Komm Herz, wir wollen gar nichts hoffen

Und sehn, ob so das Glück uns lacht.


Vergebnes Mühen, eitles Wollen,

Die Lippe weiß kaum, was sie spricht,

Und, nach wie vor, die Tränen rollen

Mir über Wang' und Angesicht.

Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 20, München 1959–1975, S. 17.
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