2. Laß ab von diesem Zweifeln, Klauben

[23] Laß ab von diesem Zweifeln, Klauben,

Vor dem das Beste selbst zerfällt,

Und wahre dir den vollen Glauben

An diese Welt trotz dieser Welt.


Schau hin auf eines Weibes Züge,

Das lächelnd auf den Säugling blickt,

Und fühl's, es ist nicht alles Lüge,

Was uns das Leben bringt und schickt.


Und, Herze, willst du ganz genesen,

Sei selber wahr, sei selber rein!

Was wir in Welt und Menschen lesen,

Ist nur der eigne Widerschein.[23]


Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 20, München 1959–1975, S. 23-24.
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