5. Beutst du dem Geiste seine Nahrung

[24] Beutst du dem Geiste seine Nahrung,

So laß nicht darben dein Gemüt,

Des Lebens höchste Offenbarung

Doch immer aus dem Herzen blüht.[24]


Ein Gruß aus frischer Knabenkehle,

Ja mehr noch, eines Kindes Lall'n,

Kann leuchtender in deine Seele

Wie Weisheit aller Weisen fall'n.


Erst unter Kuß und Spiel und Scherzen

Erkennst du ganz, was Leben heißt;

O lerne denken mit dem Herzen,

Und lerne fühlen mit dem Geist.


Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 20, München 1959–1975, S. 24-25.
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