XV.


Die entdeckte Nachtmär.

[96] Die Einbildung betriegt offt / im Wachen; doch noch viel öffter im Schlaff und Traum / und zwar viel härter / bey denen Melan / cholischen oder schwer-blutigen Leuten: Denn das Temperament deß Geblüts gebiert sonderlich hiebey sehr unterschiedene Würckungen / und macht / nebst der verletzten Phantasey / dem Menschen allerley abentheuerliche Händel vorstellig /so nicht alle zu erzehlen seynd: also gar / daß sie / im Traum / ihr stärckstes Vermögen zum täuschen übet; bevorab in einem solchen Traum / der von einer gewissen Kranckheit / oder kräncklichen / und übelgemässigten / Leibes-Beschaffenheit entstehet. Welcher Art Träume gemeinlich / die gantze Nacht durch / den Menschen / mit falscher Einbildung / verstricken /[96] das Gemüt hefftig verwirren und bestürtzen / auch die Sinngeister dermassen angreiffen und bewegen / daß /obschon alle Vorstellungen solcher Träume falsch und eitel / sie dennoch den Menschen nicht weniger bewegen / einnehmen / und bereden / als ob es warhaffte und würckliche Begebenheiten wären.

Aus dieser Ursach pflegt Mancher / nachdem er eingeschlaffen / meynen / er wache / und erblicke gewisse wüste Bilder / die auf ihn anfallen. Und dahin gehört auch / was man insgemein von dem Alp / oder von der Nachtmähr / schwätzet / so auf den Schlaffenden fallen soll / wie eine schwere Last / und ihn dermassen hart beladen / daß ihm darüber gar bange werde / und er darunter schier ersticken müsse: da doch solches / von einem dicken / groben Dunst / herrührt / welcher theils den Gang der Sinngeister (Spirituum animalium) sperret / theils / durch seine gröbliche Substantz / die Kräffte beschwert / und so hart bedruckt / daß Einer gar beschwerlich dafür Odem ziehen und Lufft schöpffen kann.

Indem nun ein solcher grober Dunst auch der Seelen sich / als wie ein Nebel / præsentirt / und vorschwebet / erscheinen derselben allerley Phantaseyen /Bildnissen / und gleichsam Gespenster: bevorab den Melancholischen / das ist denen / die Noth von der Galle haben; und den Knaben. Etliche Medici, als Forestus und Hollerius, nennens das Nacht-Fräischlein / oder / mit dem Galeno, das kleine Fräischlein. Wie es dann / aufs wenigste / bißweilen ein Vorspiel deß rechten Fräischleins ist: daran / nach Sysimachi Bericht /[97] zu Rom / in einem Jahr / gar viel kleine Knaben gestorben. Welches doch gleichwol auch nicht allemal darauf erfolgt: immassen Manche darüber klagen / wie sie / zu Nachts / gedruckt / und geängstet werden; doch darum hernach / von keinem Fräischlein / oder bösen Kranckheit / angegriffen wer den.

In Ober-Teutschland / sprechen die gemeine Leute /wann sie / bey schlaffender Nacht / dergleichen Beschwer empfunden / Es hat mich die Trude gedruckt! Geben also einer Hexen die Schuld / in Meynung / selbige sey auf sie gefallen / und ihnen so überlästig gewest / daß sie schier erdruckt wären.

Ob nun zwar diß insgemein eine natürliche Kranckheit: kann man doch gleichwol nicht leugnen /daß der Satan / welcher gern / zu der Melancholey /ins Bad gehet / wie man zu reden pflegt / sich nicht bißweilen solte mit einmengen / und entweder den Leuten solche Hertzens-Bangigkeit unnatürlich vergrössern / oder auch / unter währendem solchem Bedruck / so wol den Manns- als Weibs-Bildern eine geile Empfindung eindrucken / und eine Lust / der Geilheit weiter zu pflegen / erwecken.

Die Heiden hat der Teufel / ohne Zweifel / offt also vexirt und bethört. Deßwegen nennet Plinius1 den Druck deß Alps Malum dæmoniacum, und Faunorum in quiete ludibrium.

Es giebt aber / leider! die Erfahrung / daß auch manchen Christen / noch heutiges Tages / auf Göttliches Zulassen / im Schlaffe dergleichen begegne:[98] darum erfahrne Medici den Alp / oder die Nachtmär /in natür- und unnatürliche / unterscheiden / und solches / durch Exempel / beglauben. Worunter insonderheit dieses denckwürdig und fast lächerlich scheinet / welches man / beym D. König2 und Freudio3 lieset.

Ein gewisser Rechtsgelehrter lag / in einer berühmten Reichs-Stadt / im offentlichem Wirthshause / und zehrte auf seinen Kosten; ein wolgefärbter lebhaffter Mann / der nicht allein seines fürnehmen Geschlechts / sondern auch wolberedten Munds / zier- und manierlichen Wesens halben / bey jedermann gar beliebt /aber ledig und unbeehlicht war. Derselbe ward schier / alle Nächte / angefochten / und mit diesem Ubel /fast biß auf den Tod / geplagt / ja an Kräfften schier gäntzlich erschöpfft / und gantz gefährlich geschwächt.

Er suchte Raht dawider / bey den Aertzten / und brauchte gar fleissig / was sie ihm verschrieben; aber vergeblich / und ohne Frucht. Indessen hielt die nächtliche Bedruckung immerfort an / mattete den frommen Mann je länger je mehr ab / und mergelte ihn gantz aus.

Endlich kommt ein Landfahrer zu ihm / und giebt ihm den Raht: wann der Druck aufgehört / solle er stillschweigends aufstehen vom Bette / und in ein Glas sein Wasser abschlagen / hernach das Glas / mit einem Pergament / überall wol verbinden / und in eine versperrte oder verschlossene Truhen hinsetzen / alsdann erwarten / was / nachgehenden Tags / drauf würde erfolgen.[99]

Der Jurist gehorcht dem Marckschreyer / und nachdem er / von dem gewöhnlich-verdrießlichem Gast /abermal über alle Masse abgemattet worden / thut er /wie man ihn unterwiesen / unterlässt nichts von allen dem / was ihn der Landfahrer gelehrt. Darauf erscheinet / folgenden Tags / um neun Uhr / vor ihm / eine alte / Runtzeln-volle Vettel: welche / in Gegenwart seiner / und seines Rahtgebers / deß Landfahrers / mit vielen Threnen bittet / er solle doch das Trühlein aufsperren / und das vermachte Glas ausschütten: im Widrigen / würde sie / wegen Verhaltens ihres Wassers / das Leben einbüssen.

Solches wollte er nicht thun; sondern schändete sie hefftig aus / und verzoch eine gantze Stunde / ehe dann er ihr Hülffe widerfahren ließ. Weil sie aber /mit weinen und flehen / demütig anhielt; ließ er sich erbitten / und bewegen / die Truhe zu öffnen / und goß das Glas aus.

Gleich darauf fing sie an / zusehens aller Anwesenden / ihr Wasser zu lassen / welches / langst der gantzen Gassen / biß an ihr Haus / von ihr lieff.

Und also hat man erkannt / daß sie eine Hexe wäre / und dem Rechtsgelehrten bißhero solche Plage angethan hette. Denn / von selbiger Zeit an / ist er gleich gesund / und von dergleichen Druck weiter nicht beschwert / noch entkräfftet worden.

Dieser Rechtsgelehrter hat aber / wie fromm und christlich er gleich / von dem ersten Verzeichner dieser Geschicht / wird ausgegeben / gleichwol gar sündlich hieran gehandelt / daß er dem abergläubischem[100] Raht deß Landfahrers gefolgt: und erscheinet hieraus /er müsse / in einem würcklichen Christenthum / noch ziemlich seicht gewesen seyn: sintemal er sonst sein Vertrauen vielmehr auf GOtt / und ein eyfrig-anhaltendes Gebet / weder auf ein so verwerffliches / und aus deß Satans Artzney-Kunst entsprungenes / Mittel / gesetzt hette.

Ein Gleiches erzehlt Doctor Frommannus, welches / wie er berichtet / in seinem Vaterlande / ruch- und kundbar worden: nemlich / daß Einer / den gleichfalls der Alp / oder die Nachtmär / gedruckt / eben dergleichen / von Jemanden erlernetes / Mittel vorgenommen / sein / nach erlittenem Druck / aufgefangenes Nacht-Wasser / bey der Nacht / in ein Glas gethan / und drey Tage lang fleissigst verwahrt habe. Nach deren Verfliessung / die Magd zu dem Mann gekommen / und gebeten / daß er doch das Glas wider den Boden werffen wollte. Dessen derselbe sich anfänglich zwar geweigert / doch endlich sie erhört hat / auf ihr ernstliches Angeloben / daß sie ihm weiter nicht beschwer-noch schädlich fallen wollte.

Da er nun das Glas aus der Hand geworffen / und zertrümmert; hat die Hexe / noch unverrucktes Fusses / einen gantzen Strudel oder Fluß Wassers von sich geströmt / und ihren so lange bißhero zusammgespahrten nassen Schatz / auf ein Mal / ausgeschüttet. Ist aber nachmals / nachdem sie reiff zur Straffe gewest / zum Scheiterhauffen verdammt worden / da dergleichen Schwestern hingehören.4[101]

Weil aber dergleichen Herbeyziehung der Truden nicht natürlich / noch durch solche Einfaß- und Versperrung deß Nacht-Wassers eigendlich geschicht; sondern durch deß Satans Würckung / der die Hexe also / mit Aufhalt- und Hemmung ihres Wassers / alsdann tribulirt: steht leichtlich zu erachten / daß solche Befreyung von dem Alp-Druck / durch eine stille und eingewickelte Bündniß (per pactum implicitum) mit dem Teufel ausgewircket / solchem nach von keinem wahren Christen / auf diese Weise / gesucht werde. So ist es auch manches Mal nicht eben die Hexe selbst /sondern der Satan / welcher / in ihrer Gestalt / erscheint: darüber gar leicht manche unschüldig ins Geschrey und Verhafft / welches der Satan offt sucht /fallen könnte. Wie ich mich dann eines denckwürdigen Exempels erinnere / welches / bey meiner Jünglings-Zeit / vorgegangen / und ich in meinen / vor ein und zwantzig Jahren herausgegebenen / Monats-Unterredungen (wo mir recht / in derjenigen / welche die alleredelste Rache titulirt wird) beschrieben habe: daraus man erkennet / daß nicht alle Mal solche Hexen selbst / sondern vielmals auch wol der Satan /in ihrer Gestalt / sich einstelle / und um Beyseit-thuung deß Zwang-Mittels anhält. Welches Exempel /weil es zu Franckfurt / in benannter Unterredung /sehr falsch gedruckt worden / ich gleich nechst dieser entdeckten Nachtmähr / erzehlen will; allhie aber noch beyfügen muß / was Heurnius, in seiner Schrifft von den Kranckheiten deß Haupts / erzehlet / und noch ein Andres / so unlängst in diesen Jahren etlichen Personen begegnet ist.

[102] Ich erinnere mich / schreibt er / daß / als ich noch ein kleiner Knabe war / ich / neben einer gar erbarn und tugendhafften Matron / schlieff. Indem dieselbe einsmals im Schlaffe lag / erblickte ich einen schwartzen Kerl / der sich über sie auf das Deckbett zu legen schien. Deß Morgens /klagte sie / der Alp hette sie befallen. Ich / ob ich schon nur ein Knabe war / durffte ihr doch / von solchem schwartzem Kerl / nichts sagen: weil er mich bedrauet hatte / woferrn ich etwas davon ausschwätzen würde.5

Endlich ist mir auch ein Exempel jetziger Zeit bekandt / von zwo Jungfrauen; welche / weil sie Schwestern / und von ihren Eltern eine geringe Verlassenschafft genossen / sich / mit einer künstlichen Hand-Arbeit / in einer bestandenen Zinswohnung / bey ehrlichen Leuten / ehrlich und züchtig / fortbringen / in einer gewissen ansehnlichen Stadt / welche hiebey zu nennen unvonnöthen. Dieselbe haben etliche Jahre solchen Zins bewohnt / in einem solchen Hause / da es unheimlich / das ist / vom Gespenst nicht allerdings rein seyn soll: weil sie / bey ihrem Einzuge /nichts davon gewusst. Allda ist sehr offt / und / in mancher Wochen / wol drey oder vier Mal / zu Nachts / etwas auf sie gefallen / so bald sie sich nur zu Bette gelegt / und hat ihnen einen solchen Druck gegeben /als ob sie / mit einer überaus schweren Bürde belastet würden: so daß / vor Angst und Bangigkeit besorgender Erstickung / Eine der Andren kein Wort zureden /noch um Hülffe schreyen können.[103]

Solches ist ihnen nicht nur im Schlaffe / sondern auch / und zwar mehrentheils / im Wachen / begegnet. Ja! sie haben es vielmals auch gesehen / zumal beym Mondschein / zu ihnen kommen / wie ein düsteres Schatten-Bild: da sichs denn gleich / zu ihnen / auf das Deckbette geworffen. Massen sie erstlich durch eine andre glaubwürdige Person / hernach auch selbst solches einem / mir wolbekandtem gutem Freunde /unterschiedliche Mal geklagt / und um seine Meynung ihn ersucht / wie dem Ubel am besten abzuhelffen seyn mögte.

Derselbe vermeynte zwar anfänglich / ihre falsche Einbildung mahlte ihnen nur ein solches Schatten-Bild vor / indem ihr selbsteigenes schweres Geblüt ihnen die Gleichheit einer überfallenden Bürde ertichtete: Derhalben sein Raht dieser war / daß sie einen verständigen Medicum, um eine Correction deß Geblüts / begrüssen sollten. Weil sie aber / ausser diesem Schrecken / sonst seithero gesund / dazu zu keiner Melancholey geneigt / sondern vielmehr blutreicher Natur sich befunden hatten: wollte ihnen solches nicht eingehen / daß es nur eine Täuscherey der Einbildung wäre: zumal weil auch ein und andres Artzney-Mittel / so ihnen allbereit etliche Medici dawider verschieben / nichts geholffen.

Uberdas klagten sie / daß / bey Nacht nicht allein /sondern auch bey liechtem Tage / so wol in ihrem Schlaff-Gemach / als in den übrigen Wohn-Zimmern /sich ein furchtsames Gepolter / fast täglich / erhübe. So hette sich auch / indem sie die Stegen hinab- oder hinauf gehen wollen / ein schwartzer / langer / häßlicher Mann zur Seiten[104] hingestellt: Welcher bißweilen ihnen nachgegangen / indem sie aus der Küchen nach der Stuben gewollt: Und solches hette so wol die Eine / im Rückschau / als die andre / welche hinter ihr / in der Küchen / stehn geblieben / in der Mittags-Stunde /erblickt. Zudem wäre unlängst / in Gegenwart einer gewissen Person / bey hellem Tage / ein solches rasseln / poltern / und werffen / in der Stuben / entstanden / daß dieselbige / solches gespenstischen Getösses annoch ungewohnte / Person / mit einem vor der Stirn ausbrechendem Schweiß / ihre Angst gungsam angezeigt / und bey ihnen / so lange sie dieses Zimmer bewohnten / einzukehren verredet hette.

Weil nun ihr darüber zuletzt ziemlich-erblassendes / und je länger je mehr abnehmendes Angesicht / mit der Zeit / über so vielfältige Angst und Erschreckung / eine elende Gestalt gewann / und also ihrer offt-wiederholten Klage einen glaubhafften Schein gab: sagte der gute Freund / sie solltens ihrem Beichtvater anzeigen / und sich bey ihm Rahts erholen. Ihre Antwort war / daß sie solches schon etliche Mal gethan / und derselbe ihnen das liebe Gebet reeommendirt hette; das Ubel aber dennoch nicht aufhören wollte.

Da ermahnte sie der Freund / sie sollten ausziehen /und einen andren Zins bestehen. Und als sie zur Entschüldigung einwendeten / daß sie / wigtiger Ursachen und Hindernissen wegen / noch unterm halben Jahr / solche Zins-Wohnung nicht verlassen könnten /auch der Hauswirth / ein reicher wolhabender Mann /sie mit gerichtlicher Verklagung bedrauete / falls sie /durch frühzeitigen Auszug / ihm sein Haus verschreyt machen würden / und ohne[105] dem den / noch lange nicht verwohnten / Zins völlig wollte entrichtet wissen: rieth er ihnen / sie sollten den Teufel verachten / und ihm weh thun / mit geistlichen Lobgesängen / auch zu Nachts / von seinem Fall / verschertzten englischen Hoheit / und künfftiger Verurtheilung / miteinander reden / dazu auch seiner spotten / mit Vermeldung / in was für einen verächtlichen Stand er sich gesetzt; wie thörichte Händel er triebe / daß er / gleich einem Fatznarren / Gauckler / und Possenspieler / handelte / und / wie ein Jean Potage, agirte; doch aber stets dabey sich / mit festem Vertrauen / an GOtt halten / und gedencken / daß / ohn dessen Verhengniß / ihnen kein Härlein vom Haupt fallen könnte: Wann sich dann ein Gepolter hören liesse / sollten sie / zum Teufel / sprechen: Polter immerhin / biß du müde wirst: dir zu Gefallen / ziehet man nicht / vor der Zeit / aus; und darauf ein gläubigs Schutz- und Trutz-Lied / von GOttes Bewahrung / singen / auch zum offtern ihn hören lassen / was er / ohn GOttes Erlaubniß / für ein ohnmächtiger Teufel sey / der als ein ob gleich grimmiger und gebissiger / doch gleichwol aber angelegter Ketten-Hund / nicht weiter reichen könne / als die ihm anhafftende Kette deß Göttlichen Verhengnisses verstatte / auch am Ende der Welt / für diese seine phantastische Verunruhigung / und boshaffte Schrecken /und Gauckel-Possen / ein böses Trinckgeld zu gewarten habe.

Allein der offtermalige Schreck hatte ihnen den Mut dermassen schon geschwächt / daß sie bekannten / es mangle ihnen das Hertz / dergleichen Trutz dem Satan zu bieten / aus Befahrung eines[106] Unglücks. Darauf der Freund versetzte / daß kein rechtgläubiger /und mit einem guten Gebet beharnischter / Trutz /sondern eher die zaghaffte Furcht und Blödigkeit den Teufel trutziger und gewaltiger machte; ja! daß eine solche mißtrauige Furcht / welche Christen nicht gezieme / eben das rechte Nest gleichsam und Luder sey / darinn der Satan / mit seinen gespenstischen Larven und Gauckeleyen / sich am liebsten auf hielte und verweilte.

Es hat doch hierauf / nachdem sie mit ernstlichem Gebet / und Gesange / täglich angehalten / gleichwol die Plage samt der gespenstischen Erscheinung etwas nachgelassen / auch das Gepolter so gar offt sich nicht mehr hören lassen; ohn allein wenig Tage / vor ihrem / nach einem halben Jahr erfolgtem / Auszuge: da sich nicht allein das poltern und werffen von Neuem erhebt / und Etwas die Stiegen auf- und abgerauschet /sondern auch das Gespenst wieder erschienen; gleich als obs ihnen hiemit die Letze spendiren wollte.

Nachdem sie aber / in eine andre Wohnung / gekommen; seynd sie / von dem an / alles solches Ungemachs und Beschwers / gäntzlich befreyt blieben.

Woraus abzunehmen / daß kein schweres Geblüt /noch betriegliche Einbildung / sie vorhin gedruckt.

Fußnoten

1 lib. 25. c. 4.


2 In Heptad. Cas. Consc. Miscell. cap. 2.


3 Quæst. 79.


4 D. Frommann. lib. 3. de Fascinat. Magica, parte X. Sect. 2. c. 5. p.m. 996.


5 Heurnius Tract. de Morb. Capitis, cap. 30.


Quelle:
Francisci, Erasmus: Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller [...]. Nürnberg 1690, S. 96-107.
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