3

[765] Am nächsten Morgen eilte Anton zu Ehrenthal. Der Kranke war für ihn nicht zu sprechen, die Frauen empfingen ihn so feindselig, daß er für schädlich hielt, ihnen irgend etwas über die Absicht seines Besuches zu sagen. Er ließ deshalb an demselben Tage dem Anwalt Ehrenthals durch Justizrat Horn anzeigen, daß zwanzigtausend[765] Taler bereit lägen, um die Ansprüche Ehrenthals auf diese Summe zur Stelle zu tilgen, für die übrigen Forderungen, welche Ehrenthal – ohne Berechtigung – gegen den Freiherrn erhoben hatte, sollte richterliche Entscheidung abgewartet werden. Der Anwalt des Gläubigers weigerte sich, diese Zahlung anzunehmen. Sofort ließ Anton bei Gericht die nötigen Schritte tun, um Ehrenthal zur Annahme der Summe und zum Verzicht auf die Ansprüche, die er ihretwegen erhob, zu zwingen.

Es war gegen Abend, als Anton einen alten Comtoirrock anzog und mit eiligem Geschäftsschritt in das Haus von Löbel Pinkus trat. Durch das Fenster sah er in die kleine Branntweinstube. Er fand den würdigen Pinkus hinter seinem Schenktisch und richtete eine kurze kaufmännische Frage aus: »Herr T.O. Schröter läßt fragen, ob Schmeie Tinkeles aus Brody angekommen ist, oder ob er erwartet wird. Er soll sich sogleich wegen eines Geschäfts in der Handlung einfinden.«

Pinkus erwiderte vorsichtig, Tinkeles sei nicht anwesend, und er wisse nicht, ob und wann derselbe kommen werde. Tinkeles spreche manchmal bei ihm vor, manchmal auch nicht, die Sache sei unsicher. Er werde übrigens den Auftrag ausrichten, wenn er den Mann sehe.

Am andern Tag öffnete der Diener die Tür Antons, und Schmeie Tinkeles schlüpfte in das Zimmer. »Willkommen, Tinkeles«, rief Anton ihm entgegen und sah mit stillem Lächeln auf den Mann im Kaftan.

Der Händler war überrascht, als er sich Anton gegenüber fand. Über sein verschmitztes Gesicht flog ein Schatten, und eine innere Unruhe wurde aus dem lebhaften Gewirbel sichtbar, womit er seine Freude über das Wiedersehen auszudrücken suchte. »Gottes Wunder, daß ich Sie leibhaftig wiedersehe, ich habe mich oft erkundigt im Geschäft bei Schröter, und habe nicht können erfahren, wo Sie hingereist sind. Ich habe immer gern mit Ihnen zu tun gehabt, wir haben doch zusammen gemacht manchen schönen Kauf.«

»Wir haben auch Krieg miteinander geführt, Tinkeles«, warf Anton dazwischen.

»Es war ein schlechtes Geschäft«, sagte Tinkeles ablenkend, »es sieht jetzt traurig aus mit dem Handel, das Gras wächst auf den[766] Landstraßen. Es ist gewesen eine böse Zeit im Lande. Der beste Mann, wenn er sich schlafen gelegt, hat er nicht gewußt, ob er morgen noch wird Beine haben zum Stehen.«

»Ihr habt es doch durchgemacht, Tinkeles, und ich nehme an, die Zeit ist Euch nicht schlecht bekommen. Setzt Euch, ich habe mit Euch zu reden.«

»Wozu setzen?« frug der Jude mißtrauisch, als Anton nach der Türe ging und diese verriegelte, »beim Geschäft hat man keine Zeit zum Sitzen. Verzeihen Sie, was verriegeln Sie die Tür? Man braucht keinen Riegel, wenn man machen will Geschäfte, es stört uns niemand.«

»Ich will mit Euch etwas im Vertrauen besprechen«, sagte Anton vor den Händler tretend, »es soll Euer Schade nicht sein.«

»So sprechen Sie«, sagte Tinkeles, »aber lassen Sie offen die Tür.«

»Hört mich an«, begann Anton. »Ihr erinnert Euch an die letzte Unterredung, die wir hatten, damals, als wir auf der Reise zusammentrafen.«

»Ich erinnere mich an nichts«, sagte der Händler kopfschüttelnd und sah unbehaglich nach der Tür.

»Ihr gabt mir damals einen guten Rat, und als ich mehr von Euch erfahren wollte, wart Ihr aus der Stadt verschwunden.«

»Das sind alte Geschichten«, antwortete Tinkeles immer unbehaglicher. »Ich kann mich jetzt nicht erinnern, ich habe auch zu tun auf dem Markt, ich dachte, Sie wollten mit mir reden von einem Geschäft.«

»Es ist ein Geschäft, von dem wir sprechen, und es kann für Euch ein gutes Geschäft werden«, sagte Anton nachdrücklich. Er ging an seinen Schreibtisch und holte eine Geldrolle heraus, die er vor Tinkeles auf den Tisch legte. »Diese hundert Taler gehören dem, welcher mir eine Nachricht gibt, die ich brauche.« Tinkeles sah mit einem schlauen Seitenblick auf die Rolle und erwiderte: »Hundert Talerstücke sind gut, aber ich kann keine Nachricht geben, ich weiß von nichts, ich kann mich nicht besinnen. Sooft ich Sie sehe, fangen Sie an von ärgerlichen Sachen«, schloß er unwillig, »es ist mir kein Glück, wenn ich habe mit Ihnen zu tun, ich habe immer nur gehabt Not und Kummer.«

Anton ging schweigend zu seinem Pult und holte eine zweite[767] Geldrolle, die er neben die erste legte. »Zweihundert Taler«, sagte er, ergriff die Kreide und schloß die Rollen durch vier Striche ein. »So viel ist Euer, wenn Ihr mir die Auskunft geben könnt, die ich haben will.« Die Blicke des Galiziers hefteten sich sehnsüchtig auf das Viereck. Anton stand daneben und wies schweigend mit dem Finger darauf. Der Händler kämpfte einen schweren Kampf, er sah auf Anton und verzog sein Gesicht zu einem harmlosen Lachen; er versuchte unbefangen auszusehen und blickte wie gleichgültig in der Stube herum; aber immer wieder fiel sein Blick auf Antons Zeigefinger und das weiße Viereck auf dem Tische. Keiner sprach, das stumme Schweigen dauerte einige Augenblicke, und doch war es eine lebhafte und beredte Unterhandlung. Immer glänzender wurden die Augen des Galiziers, immer unruhiger seine Gebärden, er zuckte mit den Schultern, hob die Brauen in die Höhe und rang heftig von dem Zauber loszukommen, der ihn festbannte. Endlich wurde ihm der Zustand unerträglich. Er griff mit der Hand nach den Rollen.

»Erst redet«, sagte Anton und hielt die Hand über das Geld.

»Seien Sie nicht so hart gegen mich«, bat Tinkeles.

»Hört mich an«, sagte Anton. »Ich will nichts Unrechtes von Euch, nichts, was ein ehrlicher Mann einem andern verweigern dürfte; ich könnte vielleicht Eure gerichtliche Vernehmung durchsetzen und ohne Kosten zu sicheren Geständnissen kommen; ich weiß aber von früher, welchen Widerwillen Ihr gegen das Gericht habt, und nur deshalb biete ich Euch das Geld. Verstündet Ihr eine andere Sprache, so würdet Ihr mir sagen, was Ihr wißt, wenn ich Euch erzähle, daß eine Familie unglücklich geworden ist dadurch, daß Ihr mir früher nicht alles gesagt habt. Diese Sprache aber würde bei Euch nichts nützen.«

»Nein«, sagte Tinkeles ehrlich, »sie würde nichts nützen. Lassen Sie sehen das Geld, das Sie haben hin gelegt für mich. Sind es richtig zweihundert Talerstücke?« fuhr er fort, auf die Rollen starrend. »Es ist gut, ich weiß, sie sind richtig. Fragen Sie mich, was Sie wollen wissen.«

»Ihr habt mir gesagt«, begann Anton, »daß Itzig, der frühere Buchhalter Ehrenthals, darauf arbeite, den Freiherrn von Rothsattel zu ruinieren.«

»Ist es nicht gewesen, wie ich habe gesagt?« frug Tinkeles.[768]

»Ich habe Grund, anzunehmen, daß Ihr wahr gesprochen. Ihr habt damals zweie erwähnt, wer ist der andere?«

Der Händler stockte; Anton griff nach den Geldrollen. »Lassen Sie liegen«, bat Tinkeles die Hand bewegend; »der andere heißt Hippus, wie ich habe vernommen. Er ist ein alter Mann und hat gewohnt lange Zeit bei dem Löbel Pinkus.«

»Ist er vom Geschäft?« frug Anton.

»Er gehört nicht zu unsern Leuten und ist nicht vom Geschäft, er ist vertauft, er ist gewesen Sachwalter.«

»Habt Ihr mit Itzig in irgendeinem Geschäft zu tun?« frug Anton weiter.

»Soll mich bewahren der gerechte Gott vor diesem Menschen«, rief Tinkeles. »An dem ersten Tage, wo er ist gekommen in die Stadt, hat er mir wollen aufmachen den Schrank, worin sind gewesen meine Sachen. Ich habe gehabt meine Mühe, ihn zu verhindern, daß er mir nicht hat genommen meine Kleider. Er nimmt's von den Lebendigen. Ich mag nichts zu tun haben mit einem solchen Menschen.«

»Um so besser für Euch«, antwortete Anton; »jetzt hört mir zu. Dem Freiherrn ist ein Kasten gestohlen worden, in welchem wichtige Papiere aufbewahrt wurden. Der Diebstahl ist in dem Comtoir Ehrenthals verübt worden. Habt Ihr zufällig etwas über den Diebstahl gehört, oder habt Ihr Argwohn, wer der Dieb sein könnte?«

Der Galizier sah unruhig in der Stube umher, auf Anton und die Rollen, und sagte endlich entschlossen, die Augen zudrückend: »Ich weiß von nichts.«

»Und gerade dies will ich von Euch erfahren; und dies Geld ist für den, der mir darüber Auskunft gibt.«

»Wenn ich also muß reden«, sagte der Galizier, »so soll es gesagt sein. Ich habe gehört, daß der Mensch, welcher heißt Hippus, als er ist gewesen betrunken, hat geschrien und hat gesagt: ›Jetzt haben wir den Rothschwanz, er ist geliefert, wegen der Papiere ist er geliefert.‹«

»Und weiter wißt Ihr nichts?« frug Anton in ängstlicher Spannung. – »Nichts«, sagte der Galizier, »es ist lange her, und ich habe nur wenig können verstehn, was sie haben miteinander gesprochen.«[769]

»Ihr habt das Geld, welches hier liegt, Euch nicht verdienen können«, entgegnete Anton nach einer Pause, »was Ihr mir gesagt habt, ist wenig. Damit Ihr aber seht, daß mir daran liegt, von Euch Auskunft zu erhalten, so nehmt hier diese hundert Taler; das zweite Hundert ist Euer, sobald Ihr mir irgendeine Spur des gestohlnen Kästchens oder der entwendeten Papiere schaffen könnt. Vielleicht ist das Euch nicht unmöglich.«

»Es ist nicht möglich«, sagte der Galizier bestimmt, die empfangene Geldrolle in der Hand wägend und die zweite betrachtend. »Was der Itzig tut, tut er nicht so, daß ein anderer auf seinen Weg sehen kann, und ich bin doch nur ein Fremder im Ort und mache keine Geschäfte mit Spitzbuben.«

»Versucht es doch«, entgegnete Anton. »Sobald Ihr etwas erfahrt, bringt mir Nachricht, dies Geld hebe ich für Euch auf. Ich habe nicht nötig, Euch zu sagen, daß Ihr sehr vorsichtig sein und unter allen Umständen vermeiden müßt, dem Itzig oder seinen Spießgesellen Argwohn zu geben. Verratet gegen niemand, daß Ihr mich kennt.«

»Ich bin kein Kind«, antwortete Tinkeles beistimmend, »aber ich fürchte, ich werde Ihnen nichts dienen in dieser Sache.«

So entfernte sich der Galizier, nachdem er die Geldrolle in die Tasche seines Kaftans versenkt hatte.

Anton hatte den Namen dessen erfahren, der vielleicht den Diebstahl verübt hatte. Es war ihm die Möglichkeit gegeben, an diesen Namen weitere Nachforschungen zu knüpfen. Aber die Schwierigkeit, die fehlenden Dokumente ohne Hilfe der Behörde wiederzuerlangen, wurde immer größer. Unter diesen Umständen faßte er den Entschluß, welcher einem Kaufmann näher lag, als einem Beamten. Es war ein gewagter Schritt, aber er bot die Möglichkeit, in kurzer Zeit und ohne Aufsehn die Papiere in die Hände des Barons zurückzubringen.

Er wollte mit Itzig selbst in Verbindung treten und das wenige, was er durch den Galizier erfahren hatte, dem Verschlagenen, Gewissenlosen gegenüber so gut als möglich zu benutzen suchen. Wohl fühlte er, wie unsicher der Schritt sei, und daß ein harter Kampf mit Itzig bevorstehe. Hätte er alles gewußt, was der unternehmende Geist des Agenten in sich herumtrug, er hätte noch mehr Bedenken gehabt, den Weg zu machen.[770]

Itzigs verschmitzter Bursch öffnete die Tür. Anton stand seinem Schulkameraden gegenüber. Der Agent wußte bereits, daß Anton von dem Gut bei Rosmin nach der Stadt zurückgekehrt war, und hatte sich auf diesen Besuch vorbereitet. Einen Augenblick betrachteten die beiden Männer einander, beide bemüht, in Gesicht und Haltung des Gegners zu lesen und sich zu dem beginnenden Kampf zu rüsten. Beiden hatte ein vieljähriger vorsichtiger Verkehr mit Menschen und den Interessen des Handels einiges Gleichartige gegeben. Beide waren gewöhnt, den Schein kaltblütiger Ruhe zu behaupten und das Ziel, das sie erreichen wollten, zu verbergen, beide waren gewöhnt an schnelle Überlegung, an behutsames Sprechen, an kühle Haltung, beide zeigten auch in Sprache und Gebärde etwas von der Form, welche der kaufmännische Verkehr dem Geschäftsmann verleiht, beide waren heut in einer großen innern Aufregung, welche die Wange Antons rötete und die Backenknochen Veitels mit einem hellen Schimmer überzog. Aber dem klaren Blick Antons begegnete das Auge des Gegners unruhig und lauernd, dem herben Ernst seiner Haltung eine Mischung von Trotz und Unterwürfigkeit; beide erkannten im ersten Augenblick, daß der Gegner gefährlich und schwer zu besiegen sei, und beide sammelten ihre ganze Kraft. Der Kampf begann. Itzig eröffnete ihn in seiner Weise. »Es ist mir eine Freude, auch Sie einmal bei mir zu sehn, Herr Wohlfart«, sagte er mit plötzlicher Freundlichkeit; »es ist lange her, daß ich nicht das Vergnügen gehabt habe, Ihnen zu begegnen. Ich habe doch immer ein großes Interesse genommen an Ihnen. Wir sind zusammen in der Schule gewesen, wir sind an einem Tag hierhergekommen, wir haben uns beide vorwärtsgebracht in der Welt. Ich hatte gehört, daß Sie seien gegangen nach Amerika. Die Leute reden so vieles. Ich hoffe, daß Sie jetzt wieder in der Stadt bleiben. Vielleicht treten Sie auch wieder in das Geschäft des Herrn Schröter, man sagt, er hat sehr bedauert Ihren Abgang.« – So flossen ihm die Worte von den Lippen, aber sein Blick suchte von allen Seiten durch die Außenseite Antons durchzudringen in das, was den Besuchenden beschäftigte.

Er hatte sich eine Blöße gegeben, als er sich anstellte, nicht genau zu wissen, wo Anton in der letzten Zeit gewesen war. Denn daß er den Namen Rothsattel zu nennen vermied, gab Anton die[771] feste Überzeugung, er habe Grund, bei Nennung dieses Namens ungewöhnliche Vorsicht zu beobachten.

Anton erwiderte, diesen Fehler Veitels benutzend, so kalt, als ob der andere seine ganze Rede in die Luft gesprochen hätte: »Ich komme, Herr Itzig, um in einer Geschäftsangelegenheit mit Ihnen Rücksprache zu nehmen. Sie sind mit den Verhältnissen des Familiengutes bekannt, welches dem Baron Rothsattel gehört und jetzt im Wege der notwendigen Subhastation verkauft werden soll.«

»Im allgemeinen bin ich damit bekannt«, antwortete Veitel und lehnte sich entschlossen an die Ecke des Sofas, »wie man bekannt ist mit so etwas; ich habe manches darüber gehört.«

»Sie haben im Comtoir von Ehrenthal die Geschäfte desselben mit dem Baron, welche jahrelang verliefen und die Geldverhältnisse des Gutes betrafen, geleitet, und müssen, wie sich voraussetzen läßt, dadurch genaue Einsicht erhalten haben. Da gegenwärtig mit Ehrenthal selbst seiner Krankheit wegen ein geschäftlicher Verkehr nicht möglich ist, so ersuche ich Sie um einige Auskunft.«

»Was ich etwa in Ehrenthals Comtoir erfahren habe als Buchhalter«, sagte Itzig, »das habe ich im Vertrauen erfahren und kann es einem andern nicht mitteilen. Ich wundere mich, daß Sie so etwas von mir verlangen«, schloß er mit einem maliziösen Blicke.

Anton erwiderte kaltblütig: »Ich verlange nichts, wodurch das Pflichtgefühl, welches Sie äußern, verletzt werden könnte. Es liegt mir daran, zu erfahren, in welchen Händen die Hypotheken gegenwärtig sind, welche auf dem Gute haften.«

»Das können Sie leicht erfahren durch einen Auszug aus dem Hypothekenbuch«, sagte Veitel mit wohlangenommener Gleichgültigkeit.

»Sie werden vielleicht gehört haben«, fuhr der angreifende Anton fort, »daß einige der Hypotheken in den letzten Monaten am hiesigen Platz aus einer Hand in die andere gegangen sind; die gegenwärtigen Besitzer sind jedenfalls im Hypothekenbuche nicht eingetragen. Es ist anzunehmen, daß die Instrumente aufgekauft sind, um einem Kauflustigen bei der Subhastation den Kauf entweder zu erleichtern, oder auch zu erschweren.«

Bis hierher war das Gespräch eine alltägliche Vorbereitung[772] zum ernsten Gefecht gewesen, etwa wie die ersten Züge im Schach, oder wie der Anfang eines Wettrennens. Itzigs Ungeduld führte durch einen Sprung weiter hinein.

»Haben Sie Auftrag, das Gut zu kaufen?« frug er plötzlich.

»Nehmen Sie an, ich habe einen solchen Auftrag«, erwiderte Anton, »und ich wünsche mir dabei Ihre Mitwirkung zu sichern. Sind Sie imstande, mir in kürzester Zeit Auskunft zu verschaffen? Und wollen Sie die etwa nötigen Verhandlungen wegen Ankauf der Hypotheken übernehmen?«

Itzig überlegte. Es war möglich, daß Anton nur deshalb kam, um dem Freiherrn oder seinem Freunde Fink bei der Subhastation das Gut zu sichern. In diesem Fall war er in Gefahr, das stille Ziel langer Arbeit, gefährlicher Taten verrückt zu sehen. Wenn Fink durch sein Vermögen den Freiherrn rettete, so verlor Itzig das Gut. Dann wurde dem Pinkus sein Kapital ausgezahlt, und er mußte einen anderen Weg einschlagen, sich von dem Baron Geld zu machen. Während er dies in stürmischer Bewegung überlegte, sah er, wie forschend Anton auf ihn blickte. Er schloß daraus mit dem Scharfsinn eines bösen Gewissens, daß Anton etwas von seinen Plänen erraten habe und daß er noch anderes von ihm wolle. Wahrscheinlich war dieser Antrag nur eine Finte. Er beeilte sich daher mit großer Geläufigkeit, seine Mitwirkung zu versprechen, und äußerte die Hoffnung, daß ihm wohl gelingen werde, die gegenwärtigen Besitzer der Hypotheken noch zu rechter Zeit zu ermitteln.

Anton sah, daß der Schurke ihn verstanden hatte und auf seiner Hut war. Er änderte den Angriff.

»Kennen Sie einen gewissen Hippus?« frug er schnell und sah seinem Gegner scharf ins Gesicht.

Einen Moment zuckten die Augenlider Itzigs, und die leise Röte zeigte sich wieder auf seiner Wange. Zögernd, als suche er den Namen in seinem Gedächtnis, antwortete er: »Ja, ich kenne ihn. Er ist ein heruntergekommener, nichtsnutziger Mann.«

Anton merkte, daß er den rechten Punkt getroffen hatte, er ging deshalb schnell vorwärts. »Vielleicht erinnern Sie sich, daß vor einundeinemhalben Jahr aus dem Comtoir Ehrenthals eine Kassette des Freiherrn mit Papieren und Dokumenten gestohlen wurde, welche für den Freiherrn große Wichtigkeit hatte.«[773]

Itzig saß ruhig, nur seine Augen fuhren unsicher hin und her. Kein Fremder würde dieses Zeichen eines bösen Gewissens erkannt haben, aber Anton sah in den veränderten Zügen deutlich das alte Gesicht des Ostrauer Schulknaben, dasselbe Gesicht, welches der Knabe Veitel gemacht hatte, wenn ihm der Diebstahl einer Feder oder eines Bogens Papier vorgeworfen wurde. Itzig wußte um die Papiere, er wußte um den Diebstahl.

Endlich erwiderte der Agent gleichgültig: »Ich habe von der Kassette gehört, es war kurz bevor ich Ehrenthals Geschäft verließ.«

»Wohl«, fuhr Anton fort, »die gestohlenen Papiere konnten für den Dieb keinen Wert haben. Es ist aber Grund, anzunehmen, daß dieselben auf irgendeine Weise in die Hände eines Dritten hier am Ort gekommen sind.«

»Das ist nicht unmöglich«, antwortete Itzig, »aber für wahrscheinlich halte ich nicht, daß jemand wertlose Papiere so lange aufhebt.«

»Ich weiß«, fuhr Anton fort, »daß die Papiere vorhanden sind, ja ich weiß, daß sie dazu benutzt werden sollen, von dem Baron auf irgendeine Weise Vorteile zu erlangen.«

Itzig bewegte sich unruhig auf seinem Stuhl, er sah vor sich nieder, und die Flecke auf seiner Wange wurden immer röter, aber er schwieg, auch Anton machte eine Pause. Überlegend standen beide einander gegenüber. Endlich wurde dem Angegriffenen das Schweigen unerträglich, er rückte sich mit festem Entschluß zurecht, zwang sich, seinen Gegner anzusehen, und frug mit heiserer Stimme. »Und wozu erwähnen Sie gegen mich diese Sache?«

»Sie sollen über das, was ich will, nicht in Zweifel bleiben«, sagte Anton. »Ich weiß, daß die Papiere hier vorhanden sind, ich habe Grund, anzunehmen, daß es Ihnen bei Ihrer Gewandtheit möglich sein wird, den Besitzer derselben zu ermitteln, Sie werden durch jenen Hippus die Auskunft erhalten können, welche Sie etwa noch brauchen.«

»Warum durch diesen?« frug Veitel schnell.

»Er hat in Gegenwart von Zeugen Äußerungen getan, welche die sichere Überzeugung begründen, daß er mit dem Inhalt jener Papiere genau bekannt ist.« Itzig preßte die Zähne zusammen,[774] und nur ein Murmeln wurde vernehmlich, welches, bis zu Worten verstärkt, ungefähr gelautet hätte: »Der betrunkene Schuft!«

Anton fuhr fort: »Der Freiherr hat die Rechte, welche Ehrenthal an die gestohlenen Schulddokumente hat, durch gerichtliche Deposition der betreffenden Summe bereits abgekauft. Die Kassette und ihr Inhalt sind Eigentum des Freiherrn. Wenn durch Ihre Hilfe die Papiere geschafft und den Händen des Freiherrn oder seines Bevollmächtigten übergeben werden können, so würde der Freiherr, dem weniger an der Verfolgung des Diebes, als an Wiedererlangung der Papiere gelegen ist, bereit sein, eine Summe an denjenigen zu zahlen, der ihm die Dokumente wiederschafft.«

Wohl hatte dieser Antrag für Itzig viel Lockendes, selbst er hatte in der ganzen Zeit den Druck des Verbrechens gefühlt, mit steigendem Widerwillen hatte er die Kameradschaft des trunkenen Hippus ertragen. Wenn jetzt fremdes Geld dem Baron zu Hilfe kam, wenn er selbst die Aussicht, das Gut zu erwerben, aufgeben mußte, so war der Augenblick gekommen, wo er gegen eine gute Summe das verhängnisvolle Papier in die Hände des Freiherrn zurückgeben konnte. Aber das angebotene Geschäft war auch gewagt, wenn Anton nach Auslieferung der Papiere noch an Verfolgung des Diebes dachte. Deshalb frug Itzig: »Wenn dem Baron soviel daran liegt, die Kassette wiederzuerhalten, wie kommt es, daß damals, als sie verschwunden war, so wenig Lärm gemacht wurde, weder von Ehrenthal noch von dem Baron selbst? Ich habe nicht gehört, daß der Polizei Anzeige zugekommen ist, und daß man Nachforschungen angestellt hat.«

Diese Frechheit empörte Anton. Er antwortete gereizt: »Der Diebstahl war von Umständen begleitet, welche für Ehrenthal eine Untersuchung peinlich machen mußten, die Kassette verschwand aus seinem verschlossenen Comtoir, vielleicht unterblieb aus solchen Rücksichten die gerichtliche Nachforschung.«

Itzig erwiderte: »Wenn ich mich recht erinnere, sagte Ehrenthal damals zu seinen Bekannten, daß die Untersuchung unterbliebe aus Rücksicht auf den Baron.« Anton empfand tief diesen Hieb des Gauners, er dachte an Lenore, an die große Zahl demütigender Empfindungen, welche die Familie in dem letzten Jahr gehabt hatte, und vermochte nur mühsam seine Ruhe zu behaupten,[775] als er sagte: »Vielleicht hatte der Baron noch andere Gründe, damals die Sache fallenzulassen.«

Jetzt war Veitel sicher. An Antons unterdrücktem Ärger erkannte er, wie lebhaft dieser die Notwendigkeit fühlte, den Freiherrn zu schonen; sein Anerbieten war ernstlich gemeint, der Freiherr hatte Angst vor dem Diebe. Und von diesem Augenblick bekam er alle Ruhe wieder, sein Benehmen wurde so kalt und sicher, daß Anton empfand, er sei in Nachteil gesetzt, und sein schlauer Gegner entschlüpfe ihm unter den Händen, denn ruhig begann Itzig: »Soweit ich den Hippus kenne, ist er ein unzuverlässiger Mensch, der sich oft betrinkt. Wenn er im Trunke etwas gesagt hat, so fürchte ich, wird es uns nicht viel helfen, zu den Papieren zu kommen. Hat er Ihnen denn sichere Anzeige gebracht, worauf wir ihm Anerbietungen machen können?«

Jetzt hatte Anton Ursache, auf seiner Hut zu sein. »Er hat vor Zeugen Aussagen getan, welche die Überzeugung geben, daß er die Papiere kennt, daß er weiß, wo sich dieselben befinden, und die Absicht hat, sie zu irgendeinem Zweck zu gebrauchen.«

»Vielleicht ist das genug für die Juristen, aber nicht genug für einen Geschäftsmann, um mit ihm zu unterhandeln«, fuhr Veitel fort; »wissen Sie genau, was er gesagt hat?«

Anton parierte und schlug auf seinen Gegner, indem er sagte: »Seine Mitteilungen sind mir und mehreren andern Personen genau bekannt, sie sind der Grund, daß ich Sie aufgesucht habe.«

Itzig mußte dies gefährliche Thema verlassen. »Und welche Summe will der Baron daran wenden, die Papiere wiederzuerlangen? Ich will sagen«, verbesserte er einlenkend, »ist es ein Geschäft, auf welches Mühe und Zeit zu verwenden lohnt? Ich habe jetzt vieles andere, was mir zu tun macht. Sie werden nicht verlangen, daß ich wegen ein paar Louisdor meine Zeit verbringe, um etwas zu suchen, was so unbedeutend ist und so schwer zu fassen, wie Papiere, die einer versteckt hält.«

Vor Jahren, als die beiden miteinander nach der Hauptstadt zogen, welche sich jetzt als Feinde gegenüberstanden, da war es der Judenknabe, welcher nach Papieren suchte, von denen er in kindischem Unverstand das Glück seiner Zukunft abhängig glaubte. Damals war er bereitwillig gewesen, das Gut des Freiherrn für Anton zu kaufen. Und jetzt war der andere ausgegangen,[776] geheimnisvolle Dokumente zu suchen, der andere forderte jetzt das Gut des Freiherrn von ihm, und er war ein Wissender geworden. Er hatte die geheimnisvollen Rezepte gefunden, er hielt das Gut des Freiherrn fest in seiner Hand für sich selbst, und sein Schicksal näherte sich der Erfüllung. Beide Männer dachten in demselben Augenblick an den Tag ihrer gemeinsamen Reise.

Anton antwortete: »Ich habe Vollmacht, über die Summe mit Ihnen zu verhandeln; ich bemerke Ihnen aber, daß die Angelegenheit eilt. Deshalb ersuche ich Sie, mir vor allem zu erklären, ob Sie geneigt sind, die Dokumente an den Baron von Rothsattel zu überliefern und bei Ankauf der Hypotheken in unserm Interesse tätig zu sein.«

»Ich werde Erkundigungen einziehen und mir überlegen, ob ich Ihnen dienen kann«, erwiderte Veitel kalt.

Anton frug ebenso: »Welche Zeit verlangen Sie, um sich zu entscheiden?«

»Drei Tage«, erwiderte der Agent.

»Ich kann Ihnen nur vierundzwanzig Stunden bewilligen«, sprach Anton bestimmt; »wenn mir in dieser Zeit Ihre Erklärung nicht wird, so werde ich im Auftrage des Freiherrn jedes, auch das äußerste Mittel anwenden, die Papiere wiederzuerlangen, oder mich von Vernichtung derselben zu überzeugen. Und alles, was ich über die Entwendung und den gegenwärtigen Versteck der Dokumente weiß, werde ich benutzen, um die zu entdecken, welche das Verbrechen verübt haben.« Er zog seine Uhr und wies auf das Zifferblatt: »Morgen zu derselben Stunde werde ich mir Ihre Antwort holen.«

So verlief die verhängnisvolle Unterredung. Als Anton die Tür hinter sich zuzog, stand Itzigs Entschluß fest. Er warf noch einen Blick auf den Davoneilenden, einen Blick voll Furcht und Haß. Sein Schulkamerad war sein gefährlichster Feind geworden. Er wußte jetzt, wie sehr Anton im Interesse des Freiherrn handelte. Er hatte eine dunkle Ahnung davon, daß die Verbindung Antons mit der Familie des Freiherrn an jenem Tage begonnen hatte, wo die Tochter des Freiherrn den andern über den Teich ruderte und er im Staube der Landstraße zusah. Er war geneigt, anzunehmen, daß Anton auf einem ganz andern Wege als er für sich nach dem Besitz desselben Gutes strebe. So erwachte aller Trotz seiner[777] selbstsüchtigen Seele und machte ihn fest. »Noch acht Tage«, murmelte er, »bis zur Verlobung mit Rosalie. Den Tag darauf finde ich die Schuldscheine in einem Winkel von Ehrenthals Comtoir. Dann sollen der Rothsattel und seine Freunde den Vergleich suchen auf die Bedingungen, die ich ihnen stelle. Durch die einzige Drohung, daß ich die Auseinandersetzung gerichtlich machen lasse und das Verfahren des Barons unter die Geschäftsleute bringe, zwinge ich diesen Wohlfart zu allem, was ich will. Nur noch acht Tage! So lange halte ich ihn hin und dann hab ich gewonnen.«

Als Anton nach Verlauf von vierundzwanzig Stunden an Itzigs Wohnung kam, fand er die Tür verschlossen. Er kehrte an demselben Abend zweimal wieder, für ihn war niemand zu Hause. Am nächsten Morgen empfing ihn der verschmitzte Bursch und erwiderte auf Antons Frage: Herr Itzig sei verreist, es sei möglich, daß er schon in dieser Stunde zurückkomme, es sei auch möglich, daß er erst in einigen Tagen wieder zu sprechen sei.

Aus dem geläufigen Geschwätz erkannte Anton, daß der Knabe nach Anweisung redete.

Von der Tür Itzigs ging Anton zu einem Beamten, welcher in dem Ruf stand, das tätigste Mitglied der Entdeckungspolizei zu sein. Er teilte diesem mit Vorsicht das Nötigste über die gestohlene Kassette und deren Inhalt mit, und bat um seinen Rat; er äußerte seinen Verdacht, daß der Diebstahl durch den Advokaten unter Mitwissen des Agenten Itzig verübt sei, und verschwieg nicht die unvollständigen Warnungen, welche der ehrenwerte Tinkeles gemacht hatte. Der Beamte hörte mit Anteil auf Antons Bericht und sagte endlich: »Bei dem ungenügenden Material, welches Sie geben, hat mir der Name Hippus das meiste Interesse. Er ist ein sehr gefährliches Subjekt, das ich bis jetzt immer noch nicht recht habe fassen können. Wegen Schwindelei und kleiner Betrügereien ist er öfter bestraft und steht unter polizeilicher Aufsicht. An die andere Person, welche Sie mir nennen, habe ich allerdings nicht dieselben Rechte. Übrigens sind die Indizien, auf welche Sie hinweisen, so gering, daß eine amtliche Verfolgung der Sache kaum tunlich erscheint. Ist doch der Diebstahl selbst, der vor Jahresfrist verübt sein soll, der Behörde noch nicht einmal offiziell angezeigt.«[778]

»Raten Sie mir«, frug Anton, »nach dem, was Sie von diesem Hippus wissen, ihn aufzusuchen, und vielleicht im Wege der Unterhandlung die verschwundenen Dokumente zu erwerben?«

Achselzuckend erwiderte der Beamte: »Von meinem Standpunkt darf ich einen solchen Rat nicht erteilen, ich fürchte aber auch, dieser Schritt würde keinen Erfolg haben. Denn wenn der Verdächtige die Dokumente zum Nutzen eines andern verwendet hat, so werden sie nicht mehr in seinen Händen sein. Und daß er seinen Mitschuldigen verraten sollte, ist wenigstens vorläufig nicht anzunehmen.«

»Und sind Sie unter solchen Umständen ganz außerstande, mir zur Wiedererlangung der Dokumente behilflich zu sein?« fragte Anton.

»Da die erste Bedingung für meine Tätigkeit sein muß, daß der Diebstahl angezeigt, und in der Anzeige die gestohlenen Sachen so genau als möglich angegeben sind, so kann ich Ihnen jetzt noch bei Ihren Nachforschungen keine direkte Hilfe leisten. Da Sie aber gerade Herrn Hippus, an dem ich ein persönliches Interesse nehme, zum Gegenstand Ihrer Verfolgung erwählt haben, so will ich tun, was ich irgend vermag. Ich will noch heut bei ihm Haussuchung vornehmen. Ich sage Ihnen im voraus, daß wir nichts finden werden. Ich bin ferner bereit, diese Haussuchung einige Tage darauf zu wiederholen, auf die Gefahr, meinen guten Ruf in den Augen des wackeren Hippus einzubüßen. Denn der Kunstgriff, Diebe durch eine oberflächliche Haussuchung sicher zu machen, ist zwar bei Neulingen wirksam, aber bei diesem erfahrenen Mann so wenig angebracht, daß er mir deshalb möglicherweise seine Verachtung gönnen wird. Ganz sicher ist, daß wir auch bei der zweiten Haussuchung nichts finden werden.«

»Und welchen Vorteil kann diese Maßregel für mich haben?« frug Anton resigniert.

»Einen größern, als Sie glauben. Da Sie den Weg der Verhandlung mit dem Agenten Itzig bereits eingeschlagen haben, so werden Sie möglicherweise durch unser Eingreifen leichteres Spiel gewinnen. Denn eine Heimsuchung hat in der Regel die Wirkung, die Betroffenen zu beunruhigen. Und obgleich ich gar nicht sicher bin, wie Hippus eine solche Haussuchung aufnehmen wird, so glaube ich doch annehmen zu dürfen, daß sie auch ihm[779] ein gewisses Unbehagen einflößen wird. Das kann Ihre Bemühungen unterstützen. Ich will zum Überfluß dafür sorgen, daß die Haussuchung das erste Mal ungeschickt und mit Ostentation gemacht wird. Glücklicherweise hat er jetzt wieder eine feste Wohnung, er hat eine Zeitlang Ruhe vor uns gehabt und ist sicher geworden. Auch hörte ich, daß er alt und kränklich wird, das alles mag Ihnen helfen, den Mann auf irgendeinem Wege zu fangen.«

Mit diesem Bescheide mußte sich Anton entfernen.

Quelle:
Gustav Freytag: Soll und Haben. München 1977 bzw. 1978, S. 765-780.
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