5

[569] Die Feindschaft zwischen Pix und Specht war wieder hell aufgebrannt. Diesmal stand aber Specht nicht allein, das Quartett war auf seiner Seite, denn Specht wurde in Gefühlen gekränkt, welche[569] das Quartett anerkannt und durch seinen Gesang geweiht hatte. Herr Specht war verliebt. Dieser Zustand war bei dem lebhaften Herrn nichts Befremdliches, ja, man kann sagen, daß der Hauptinhalt seines Lebens ein ewig flackerndes Liebesgefühl war, welches, wie das Feuer der Vesta, als poetische Flamme brannte, um welche niemals die praktischen Kochtöpfe des täglichen Lebens, der Gedanke an Heirat und einen eigenen Haushalt, herumgesetzt wurden. Die Liebe des Herrn Specht war ewig, aber die Gottheit, welcher sein Feuer loderte, wechselte oft. Alle Damen in seinem Gesichtskreise hatten nacheinander die Ehre gehabt, von ihm angebetet zu werden. Selbst die Tante war eine Zeitlang Gegenstand seiner Träume gewesen, damals, als die schmerzliche Geschichte der erhabenen, aber nicht mehr jugendgrünen Sappho sein Herz bewegte.

Diesmal aber hatte die Neigung des Herrn Specht eine solide Grundlage. Er hatte eine junge Frau entdeckt, eine wohlhabende Hausbesitzerin, Witwe eines Pelzwarengeschäfts, mit runden Bäckchen und zwei freundlichen nußbraunen Augen. Er verfolgte sie im Theater und in öffentlichen Gärten, strich, sooft er durfte, bei ihren Fenstern vorüber und tat, was seine Erfindungskraft vermochte, ihr Herz zu erschüttern. Er störte die Ruhe ihres resignierten Lebens durch zahllose anonyme Billetts, in denen ein Unbekannter mit Vers und Prosa die Absicht aussprach, die Nüchternheit dieses Lebens gegen das unbekannte Jenseits zu vertauschen, wenn sie ihn verschmähe. In dem Anzeigenblatte des Orts erschienen unter frischem Kaviar, Schellfischen und Dienstgesuchen zum Erstaunen des Publikums zahlreiche dichterische Kunstgebilde, in denen der Vorname der jungen Witwe, Adele, bald an dem Anfang der Zeilen, bald an einer Reihe von Hauptwörtern durch dicke Buchstaben zutage trat. Endlich konnte Herr Specht sich nicht enthalten, das Quartett zum Vertrauten seiner Empfindungen zu machen. Zuerst offenbarte er sich Herrn Liebold; an einem Abende, wo die Bässe ihn brüderlich beim Absingen feuriger Liebeslieder unterstützt hatten, wagte er, auch diesen zu bekennen, daß er der Verfasser der vielbesprochenen Adele-Gedichte sei. Die Bässe erstaunten sehr, daß von ihrem Comtoir ein so epochemachendes Ereignis ausgegangen war. Zwar hatten sie oft mit den andern Herren über die Gedichte[570] gelächelt, während Specht im stillen über die Kritik seines Comtoirs stöhnte, aber als sie jetzt erfuhren, daß einer von ihnen der Täter war, erwachte der Korpsgeist, und sie hörten seine Bekenntnisse mit Wohlwollen an. Der Fall erschien ihnen nicht unpraktisch, die Witwe war hübsch, besaß ein Haus, und, wie verlautete, außerdem ein achtungswertes Vermögen. Deshalb beschlossen sie, ihren Kollegen bei einem Ständchen die Mitwirkung nicht zu versagen. Der Nachtwächter vor dem Haus der Witwe erhielt einige Viergroschenstücke, das Ständchen wurde gebracht, im Schlafzimmer der Witwe öffnete sich ein Fensterflügel und etwas Weißes ward auf Augenblicke in der Finsternis sichtbar. Specht schwamm in Seligkeit, und da dieser Zustand nicht geeignet ist, den Menschen schweigsam zu machen, beging er die Unvorsichtigkeit, auch gegen die andern Kollegen geheimnisvolle Andeutungen zu wagen. So erfuhr Pix das Sachverhältnis.

Jetzt entspann sich im Anzeigenblatt des Ortes ein merkwürdiges Spiel von Katze und Maus. Es erschienen geheimnisvolle Inserate, durch welche ein Herr S. an alle möglichen entlegenen Orte der Stadt bestellt wurde, um dort jemand zu finden, der ihm teuer sei. Specht lief regelmäßig hin und fand niemals die, welche er suchte, dagegen erfuhr er bei diesen Nachforschungen ernste Unbequemlichkeit, er litt sehr durch Kälte und Sturmwind, er wurde von fremden Damen, die er anredete, gröblich zurechtgewiesen, ein Schusterjunge, den er für seine verkleidete Schöne hielt, warf ihm ein Zigarrenende ins Gesicht, er ward in einer Sackgasse wegen seines scharfen Umherspähens für einen Polizeispion erklärt und bösartig geschimpft. Natürlich erhob er seinerseits in dem Lokalblatt verschleierte, aber starke Beschwerden über die Wortbrüchigkeit der Bestellerin, diese hatten zur Folge, daß Entschuldigungen kamen und die Andeutung neuer Möglichkeiten. Nie aber fand er, die er suchte.

Das zog sich durch einige Wochen fort, und Specht geriet über die unaufhörlichen Schikanen des Schicksals in eine Aufregung, welche selbst den Bässen unheimlich wurde.

An einem Morgen stand Pix wie gewöhnlich im Hausflur, als eine artige runde Dame mit nußbraunen Augen und einem prachtvollen Pelz in das Haus trat und zornig nach Herrn Schröter frug.[571]

»Herr Schröter ist nicht zu Hause«, sagte Pix. »Kann ich Ihnen mit etwas dienen?« Er legte den schwarzen Pinsel beiseite, und da die Fremde zu sprechen zögerte, forderte er sie durch eine befehlende Handbewegung auf, sich aus dem Gedränge der Hausknechte und Fässer in das offene Warengewölbe zu retten. Seine ruhige Autorität imponierte der Dame so, daß sie eintrat, und jetzt verbeugte sich Herr Pix ein wenig und wiederholte herablassend: »Wünschen Sie etwas von unserm Geschäft?«

»Ich wünsche den Herrn der Handlung zu sprechen«, begann die Dame aufs neue.

»Ich stehe an seiner Stelle hier«, sagte Pix mit seinem Feldherrnblick.

Die Fremde sah ihn furchtsam an und begann endlich: »Ich komme, mich über einen Herrn Ihres Comtoirs zu beklagen. Seit längerer Zeit bin ich der Gegenstand von Neckereien und Zudringlichkeiten, welche mich in Gefahr setzen, zum Stadtgespräch zu werden. Ich erhalte von fremder Hand Briefe und Gedichte, im Tageblatt wird mit meinem Namen ein unwürdiges Spiel getrieben. Ich habe erfahren, daß der Urheber dieser Schändlichkeiten in Ihrem Geschäft ist, und ich verlange seine Bestrafung.«

Pix ahnte den Zusammenhang. Er streckte die Hand in die Weste und frug weiter: »Können Sie mir diesen Herrn nennen?«

»Den Namen weiß ich nicht«, sagte die Witwe, »er ist groß und hat krauses Haar.«

»Hager von Statur und eine starke Nase?« frug Pix. »Es ist gut, Madame, Sie sollen von heut nicht mehr belästigt werden, Sie sollen vollständige Genugtuung erhalten, ich bürge Ihnen dafür.«

»Aber ich möchte doch Herrn Schröter selbst –«, begann wieder die Dame im Pelz.

»Es ist besser, Sie tun's nicht. Der junge Mann hat sich in einer Weise gegen Sie benommen, für welche ich keinen Ausdruck finde. Aber Ihr gütiges Herz wird darauf reflektieren, daß seine Absicht gewiß nicht war, Sie zu kränken. Er war ungeschickt und ohne Takt, das ist sein Verbrechen. Aber der arme Mensch ist im Ernst von einem krankhaften Gefühl für Sie ergriffen. Seit ich die Ehre habe, Sie zu kennen, finde ich das in Ordnung.« Er verbeugte[572] sich aufs neue. »Wie gesagt, ich verurteile ihn, aber ich finde es in Ordnung. «

Die hübsche Witwe stand verlegen und wußte nicht recht, was sie dem stolzen Herrn antworten sollte.

»Zu gleicher Zeit«, fuhr Pix fort, »gebe ich mir die Ehre, Sie im Namen unsers Geschäfts um Verzeihung zu bitten. Unser Haus muß sehr bedauern, Ihnen auch nur einen unangenehmen Augenblick bereitet zu haben. Es würde uns glücklich machen, wenn der freundliche Sinn, welchen ich aus Ihrem Gesicht lese, unserm Geschäft und vor allem dem Schuldigen diese Verzeihung gewährte.«

»Ich habe allerdings nicht die Absicht, andere für das ungeschickte Benehmen des einen verantwortlich zu machen«, sagte die Witwe.

»Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihre Liebenswürdigkeit«, fuhr Herr Pix siegreich fort, »und bitte Sie noch um Entschuldigung, Madame, daß ich Sie hier hereinführte; ich wußte nicht, wen ich zu sprechen die Ehre habe. Dies ist das kleine Warenmagazin für meinen täglichen Bedarf.«

»Für den täglichen Bedarf?« wiederholte die Dame erstaunt über den großartigen Bedarf des Herrn. Pix griff in ein Kaffeefaß und ließ eine Handvoll Bohnen wie einen Goldregen nachlässig in das Faß zurücklaufen. »Vielleicht finden Sie hier einiges, was Ihnen von Ihrem Haushalt her nicht uninteressant ist«, fügte er hinzu und stellte seine Waren mit einer leichten Handbewegung vor.

Die hübsche Pelzhändlerwitwe brach in artige Verwunderung über die Masse des vorhandenen Kaffees aus, Herr Pix führte sie zu einigen Sorten von ausgezeichneter Güte, machte sie auf die ärgerlichen Steine des Domingo aufmerksam und auf die künstliche grüne Farbe einer Sendung Java. Die Dame hörte erstaunt und gefesselt die wirtschaftliche Belehrung an, welche der Herr so herablassend aussprach.

»Unser Geschäft würde sich sehr freuen, wenn es Ihnen wenigstens ein kleines Zeichen der Verehrung übersenden dürfte«, sagte endlich Pix mit einer sehr verbindlichen Verbeugung. »Sie gestatten mir, Ihnen einige Proben von Qualitäten zu schicken, die Ihnen hier gefielen.«[573]

»Ich kann das unmöglich annehmen, Herr –«, erwiderte die Witwe mit Haltung.

»Mein Name ist Pix. Wegen der Übersendung bitte ich keine Worte zu machen, wir haben das Detailgeschäft zwar längst aufgegeben, indes versteht sich von selbst, daß wir für einzelne Gönnerinnen der Handlung ein Konto offenhalten. Wenn Sie in Zukunft einmal einen kleinen Einkauf machen wollten, so würde ich sehr glücklich sein, wenn ich Ihnen denselben zu unserm Kostenpreis berechnen könnte. Und was den erwähnten Herrn betrifft, so wiederhole ich Ihnen, Sie sollen vollständige Genugtuung haben, ich selbst werde dafür sorgen.«

»Ich bin Ihnen sehr dankbar, mein Herr«, sagte die Dame mit freundlichem Lächeln und trennte sich in versöhnlicher Stimmung von dem Geschäft.

Pix ging in das Comtoir und nahm Specht beiseite. »Sie haben schöne Dinge angerichtet«, sagte er strenge. »Wissen Sie, daß Ihnen ein Donnerwetter gedroht hat, welches Sie leicht von Ihrem Pult herunterwerfen konnte? Die junge Witwe war hier und wollte Sie durchaus bei Herrn Schröter verklagen, sie ist wütend auf Sie. Wie konnten Sie wagen, eine anständige Dame zum Gegenstand so gewöhnlicher Huldigungen im Lokalblatt zu machen? Schämen Sie sich, Specht«, rief er mit großer Mißbilligung.

Specht verlor vor Schreck die Sprache. »Sie hat ja im Tageblatt angefangen«, rief er endlich trostlos, »sie hat mich bestellt zuerst ins Theater, dann zum Schwanenhaus auf der Promenade, dann gar auf den Turm, um die Aussicht zu bewundern.«

»Pfui«, sagte Pix in tugendhafter Entrüstung, »merken Sie denn nicht, daß ein Spaßvogel seinen schlechten Witz mit Ihnen gemacht hat? Die Dame ist sehr unglücklich über Ihr Benehmen, ich sage Ihnen im Vertrauen, sie hat über Sie geweint.« – Specht rang die Hände.

»Ich habe alles angewandt, sie zu beruhigen, ich habe in Ihrem Namen versprochen, daß Sie sich des Lokalblatts und aller Angriffe auf ihre Ruhe von heut ab enthalten werden. Richten Sie sich danach: wo nicht, so erfährt Herr Schröter die ganze Geschichte.« – »Ich kann mich dabei nicht beruhigen«, rief der unglückliche Specht, »Sie wissen nicht, was ich fühle.«

»Fühlen Sie was Sie wollen«, sagte Pix mit zermalmender[574] Härte, »aber unterstehen Sie sich nicht noch einmal eine Zeile an Adele drucken zu lassen, sonst haben Sie es mit mir zu tun.« Dabei ging er zornig hinaus und ließ Specht in einem Zustand zurück, der mit dem Behagen eines Erhängten viel Ähnlichkeit hatte.

Während Specht mit dem Quartett beriet, was in dieser Lage zu tun sei, handelte Pix. Ein Hausknecht trug gegen Abend ein mächtiges Paket mit verbindlichen Empfehlungen in das Haus der Witwe; und Herr Pix ließ gewissenhaft die Sendung sich selbst zur Last schreiben. An demselben Abend machte er der Witwe seine Aufwartung und berichtete ihr, daß der Schuldige streng zurechtgewiesen, und die Ruhe ihrer Tage und Nächte wiederhergestellt sei. Am nächsten Sonntag trank er selbst den Kaffee bei der Witwe, welche eine Freundin zu ihrem Schutz eingeladen hatte. Vier Wochen darauf hatten die braunen Augen der Dame und sein tyrannisches Wesen sich so weit genähert, daß er in seinem besten Staat zu ihr ging und ihr einen Antrag machte. Dieser Antrag wurde angenommen. Herr Pix wurde erklärter Bräutigam und faßte den Entschluß, trotz Motten und Haaren das Pelzgeschäft aufs neue in Gang zu bringen und sich selbst zum Mittelpunkt desselben zu machen.

Zu seiner Ehre muß mitgeteilt werden, daß er sich verpflichtet fühlte, dieses Sachverhältnis zuerst Herrn Specht mitzuteilen und diesem dabei einige Worte zu gönnen, welche man allenfalls für eine Entschuldigung halten konnte: »Der Zufall hat es so gewollt«, sagte er, »seien Sie verständig, Specht, und finden Sie sich ruhig drein. Sie müssen daran denken, daß es doch wenigstens einer von Ihren Kollegen ist, der sie heiratet. «

»Aber nicht ich«, rief Specht außer sich, »es ist mir gar kein Trost, daß Sie es sind, denn ich fürchte, Sie haben hinterlistig gegen mich gehandelt.«

»Wissen Sie was, Specht«, sagte Pix reuevoll, »handeln Sie als guter Kerl, der Sie im Grunde sind, und verlieben Sie sich schnell in eine andere. Ihnen macht das keine Mühe.«

»Sie denken, das geht nur so«, rief Specht zornig.

»Freilich geht's«, sagte Pix, »wenn man nur ernsten Willen hat. Und wir bleiben die alten. Bei meiner Hochzeit dürfen Sie nicht fehlen.«[575]

»Auch das noch!« schrie Specht.

»Sie sollen mir den Polterabend einrichten, Sie verstehen so etwas ausgezeichnet, und Sie sollen Brautführer sein. Sputen Sie sich nur, eine andere zu finden, auf die Sie Verse machen können, ob die Dame Adele oder Genoveva heißt, ist Ihnen ja gleichgültig.«

Dies aber war Herrn Specht nicht gleichgültig, er zürnte heftig auf die Treulosigkeit seines Gegners Pix und genoß die schmerzliche Freude, daß diesmal das ganze Comtoir seine Partie nahm, und Herr Pix in allen Zimmern des Hinterhauses als kalter Egoist verurteilt wurde. Allmählich aber träufelte die Zeit lindernden Balsam in Spechts Herz. Es ergab sich, daß die Witwe eine Nichte hatte, deren Augen blau und deren Haare rötliches Gold waren, und so machte sich's, daß Specht zuerst die Sommersprossen des Fräuleins interessant, dann ihr Benehmen reizend fand, und sich zuletzt auf seiner Stube mit dem Gedanken herumtrug, der angeheiratete Neffe von Herrn Pix zu werden.

Der Kaufmann saß in seinem Armstuhl und sah nachdenkend vor sich hin. Endlich wandte er sich zu seiner Schwester. »Fink ist wieder verschwunden«, sagte er.

Sabine ließ ihren Knäuel fallen. »Verschwunden? In Amerika?«

»Ein Agent seines Vaters war heut im Comtoir. Wie er erzählt, hat ein neues Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn stattgefunden; und diesmal, fürchte ich, ist Fink in besserm Recht als die Handlung. Er hat plötzlich die Leitung der Geschäfte aufgegeben, hat eine große Kompagnie, die sein Oheim gegründet, durch gewaltsame Maßregeln bis zur Auflösung gebracht, hat gegenüber dem Vater auf seinen Anteil an der Erbschaft verzichtet und ist verschwunden. Nach den unsichern Nachrichten, die von New York gekommen sind, ist er in die Wildnisse des Innern gegangen.«

Sabine hörte gespannt zu, aber sie sprach kein Wort. Auch der Bruder schwieg. »Es war doch ein mächtiger Stoff in ihm!« sagte er endlich. »Diese Zeit braucht eine Schnellkraft wie die seine. – Auch Pix verläßt uns. Er freit um eine Witwe mit Vermögen und will sich selbst etablieren. Ich werde Balbus an seine Stelle nehmen. Er wird ihn nicht ersetzen.«[576]

»Nein«, sagte Sabine bekümmert.

»Es wird leer bei uns«, fuhr der Bruder fort, »und ich fühle, daß meine Kraft nicht zunimmt. Die letzten Jahre waren schwer. Man gewöhnt sich an die Gesichter, selbst an die Schwächen der Menschen. Niemand denkt daran, wie bitter es oft auch dem Vorsteher eines Geschäftes wird, das Band zu lösen, das ihn mit seinen Gehilfen verbindet. An den Pix war ich gewöhnt, wie an wenig andere, es kommt mir hart an, ihn zu missen. Und ich werde alt. – Ich werde alt und es wird leer bei uns. In einer finstern Zeit sehe ich dich allein im Hause, wenn ich dich verlassen muß, bleibst du einsam zurück. Mein Weib und mein Kind sind dahin. Auf deine blühende Jugend habe ich meine ganze Hoffnung gesetzt, an deinen Mann und deine Kinder habe ich gedacht, du armes Herz. Ich bin darüber alt geworden, und ich sehe dich an meiner Seite gehen, mit freundlichem Lächeln und wunder Seele, tätig, teilnehmend und doch allein, ohne eine große Freude und ohne Hoffnung.«

Sabine legte ihr Haupt auf das Haupt des Bruders und weinte still: »Einer war dir lieb, den du verloren hast«, sagte sie leise.

»Sprich nicht von ihm, denke nicht an ihn«, sagte ihr Bruder finster. »Und wenn er auch von dort zurückkehrte, er wäre doch für uns verloren.« Er strich mit der Hand über das Haupt der Schwester, ergriff seinen Hut und verließ das Zimmer.

»Und er selbst denkt immer an Wohlfart«, rief die Tante aus ihrer Fensternische, »erst heut hat er den alten Sturm die Kreuz und Quer nach Karl und dem Gute ausgefragt. Ich verstehe diesen Mann nicht.«

»Ich verstehe ihn«, seufzte Sabine und setzte sich wieder zu ihrer Arbeit. Die Tante schmollte: »Ihr seid eins wie das andere, mit euch ist über gewisse Dinge nicht zu reden«, und verließ unwillig das Zimmer.

Sabine saß allein. Im Ofen knisterte das Feuer, und der Pendel der Uhr bewegte sich im einförmigen Schlag. »Immer so fort, ja immer so fort«, summte die Wanduhr, leise knisterte die Flamme des Lebens in dem fest eingeschlossenen Raum dieser Mauern, jeden Morgen aufgezündet, jeden Abend verglühend. In gleichmütigem Ernst sahen die Bilder ihrer Eltern herunter auf das letzte Kind des Hauses, ohne Bewegung, seit vielen Jahren. So[577] verging ihre Jugend, ernst, still, unbewegt, wie die Gestalten an der Wand. Sabine neigte ihr Haupt und lauschte. Horch, kleine geisterhafte Tritte in den Winkeln der Stube, und horch, ein fröhliches Lachen von Kindesmund, und näher trippelte es an sie heran, und ein lockiges Haupt legte sich schmeichelnd in ihren Schoß, und zwei kleine Arme streckten sich begehrlich nach ihrem Halse aus. Sie beugte sich herab und küßte die Luft vor ihrem Munde und horchte wieder nach den holden Tönen, die ihr Herz in Entzücken hoben und freudige Tränen in ihr Auge trieben. Ach, sie faßte mit der Hand in die Leere, und nichts war wirklich, als die Tränen, welche in ihren Schoß fielen.

So saß sie lange, bis die Dämmerung des Abends in das Zimmer drang. Müde bewegte sich der Pendel der Uhr, das Feuer im Ofen verglühte, die letzten Funken verglommen, immer undeutlicher wurden die Umrisse der Bilder an der Wand, ein Haupt nach dem andern verschwand in der Finsternis; immer dunkler wurde das Zimmer, einsam, farblos, ohne Licht; immer enger umschloß sie die Nacht, wie eine Sargdecke verhüllte sie ihr Haupt und Glieder.

Da schlug draußen der Schlegel des alten Sturm lustig an die Reifen der Fässer. Stark und wuchtig tönte jeder Schlag durch den Hof und die Räume des Hauses. Sabine erhob sich. »Es sollte so sein«, rief sie entschlossen. »Zweimal habe ich gefürchtet und gehofft, es war zweimal eine Täuschung, jetzt ist es vorbei. Er allein, dem ich alles bin, ist meinem Leben geblieben. Ich kann ihm den Gatten, auf den er gehofft hatte, nicht entgegenführen, und keine Kinderhand wird sich um seinen Hals schlingen. Ja, es wird fortgehn bei uns, wie es geworden ist, immer stiller, immer leerer. Mich aber soll er haben und mein ganzes Leben. Mein Bruder, du sollst nicht mehr mit Schmerz empfinden, daß deinem und meinem Leben der Frohsinn fehlt.«

Sie ergriff den Schlüsselkorb und eilte in das Zimmer des Bruders.

Unterdes faßte die Tante den Entschluß, Herrn Baumann einen Besuch zu machen.

Zwischen der Tante und Baumann bestand schon lange ein stilles Einverständnis. Das Schicksal hatte gewollt, daß er ihr Tischnachbar geworden war. Wenn die Tante auf die Reihe ihrer[578] Nachbarn bei der Mittagstafel, der größten Begebenheit des Tages, zurücksah, so kam sie zu der Ansicht, daß diese Reihe nach und nach ebensosehr an lustiger Laune abgenommen, als an christlicher Frömmigkeit zugenommen hatte. Fink war gottlos, aber sehr unterhaltend gewesen; Wohlfart hielt in Tugend und guter Laune ein gewisses mäßiges Gleichgewicht; Baumann war der Frömmste, aber der Schweigsamste. »Was man nicht alles erlebt«, dachte dann die gute Tante. Das Gespräch der Tante mit Herrn Baumann war nie aufregend, aber es war erbaulich, denn auch die Tante hielt viel auf Gottesdienst, und am Montag tauschten die beiden leise ihre Bemerkungen über die letzte Predigt aus. Außer dem theologischen Gespräch gab es aber auch noch ein anderes Band zwischen der Tante und Baumann, und dies Band hieß Anton. Die Tante konnte sich noch immer nicht in das finden, was sie einen unnatürlichen Abschied nannte. Sie war unsicher, wem sie die Schuld der plötzlichen Verstörung beimessen sollte, die über Anton gekommen war, dem Chef oder seinem Korrespondenten. Mit Entschiedenheit hielt sie an der Überzeugung fest, daß dieser Abgang Wohlfarts unnötig, unverständig und verderblich für alle Teile gewesen sei, und sie arbeitete daran, denselben auf Umwegen wieder in das Geschäft zurückzubringen, soweit zarte Winke und weibliches Zureden die Entschlüsse männlicher Brummbären zu bestimmen vermögen. Sie hatte deshalb nach Antons Abreise in der ersten Zeit sowohl gegen den Kaufmann als gegen Sabine bei jeder Gelegenheit über Anton gesprochen und denselben gerühmt. Aber sie kam schlecht an. Der Kaufmann antwortete immer kurz, zuweilen rauh, mit dem war gar nichts zu machen, und Sabine lenkte das Gespräch ab, oder verstummte ganz, sobald die Tante ihr Loblied sang. Das täuschte die Tante nicht. Die gestickten Vorhänge hatten einen blendenden Schein in ihrer Seele zurückgelassen, mit welchem sie seit der Zeit selbstzufrieden Sabine beleuchtete. Sie wußte, daß Herr Baumann der einzige von den Herren war, welcher mit Anton in Briefwechsel stand, heut beschloß sie, auf der Stelle der Starrköpfigkeit aller Parteien zur Hilfe zu kommen. Sie ergriff deshalb eine kleine Broschüre, welche sie von Herrn Baumann geliehen hatte, den Jahresbericht über einen wohltätigen Verein, und ging gleichgültig nach dem Hinterhause, wo sie im Vorbeigehn[579] an Herrn Baumanns Tür klopfte und diesem die Broschüre hineinreichte. »Sehr hübsch«, sagte sie auf der Schwelle, »der Himmel wird dem Unternehmen seinen Segen geben«, und dabei steckte sie ihm in einem Papiere einen kleinen Beitrag für den Verein in die Hand. »Schreiben Sie mich mit dem Betrag auch für die Zukunft auf.« Herr Baumann dankte im Namen der Armen. Darauf begann die Tante in der Tür: »Was hört man denn Neues von Ihrem Freund Wohlfart? Er ist wie aus der Welt verschwunden, auch der alte Sturm weiß nichts zu erzählen.«

»Er hat viel zu tun«, sagte der schweigsame Baumann.

»Na, ich denke, nicht mehr, als hier. Wenn es ihm um Arbeit zu tun war, so konnte er ruhig hierbleiben.«

»Er hat dort eine schwere Pflicht zu erfüllen und verrichtet ein gutes Werk«, fuhr Herr Baumann vorsichtig fort.

»Gehn Sie mir mit Ihrem guten Werk«, rief die Tante, trat in der Zerstreuung ins Zimmer und machte die Tür hinter sich zu. »Das war auch ein gutes Werk, was er hier zu verrichten hatte. Nein, nehmen sie es mir nicht übel, so etwas ist mir noch nicht vorgekommen. Er läuft hier weg, gerade wo ein kluger Mann, der in alle Geheimnisse der Handlung eingeweiht war, am allernotwendigsten wurde. Dafür gibt es gar keine Entschuldigung. Wenn er sich selbst etabliert hätte, oder wenn er geheiratet hätte, das wäre etwas anderes, der Mensch will einen Haushalt, er will auch ein eignes Geschäft haben. So etwas ist Gottes Wille, und in diesem Fall würde ich kein Wort verlieren. Aber so aus dem Comtoir fortzurennen unter Schafe und Kühe und unter die Polen und Edelleute, das ist gar nicht zu entschuldigen; und noch dazu aus einem Geschäft, wo man es so gut mit ihm meinte und wo er liebes Kind war in allen Stuben. Wissen Sie, wie ich das finde, Herr Baumann?« fuhr sie eifrig fort, und die Bänder ihrer Haube wackelten. »Ich finde das undankbar! – Und was soll jetzt hier werden? Es ist ja in diesem Haus eine völlige Verwüstung. Fink fort, Jordan fort, Wohlfart fort, Pix fort, Sie sind noch der einzige, der im ersten Comtoir von den guten Herren geblieben ist, und Sie können doch nicht alles machen.«

»Nein«, sagte Baumann betrübt, »und ich bin auch in einer schlimmen Lage. Ich hatte mir vorigen Herbst als den letzten Termin gestellt, bis zu dem ich in der Handlung bleiben wollte,[580] und jetzt ist das Frühjahr nahe, und ich bin der Stimme noch nicht gefolgt, die mich ruft. «

»Reden Sie mir nicht solch Zeug!« rief die Tante erschrocken; »Sie werden doch nicht auch fort wollen?«

»Ich muß«, sagte Herr Baumann, die Augen niederschlagend. »Ich habe Briefe bekommen von meinen englischen Brüdern, die Brüder schelten mich wegen meiner Lauheit. Ich fürchte, es ist ein großes Unrecht, daß ich nicht schon gegangen bin, aber wenn ich wieder ins Comtoir komme und die Haufen Briefe und das sorgenvolle Gesicht von Herrn Schröter sehe, und wenn ich denke, wie schwer die Zeit ist, und welches Unglück die Handlung mit ihren besten Kräften gehabt hat, da hält mich's immer wieder hier fest. Ich wollte auch, Wohlfart käme wieder, er tut der Handlung not.«

»Er muß wiederkommen«, rief die Tante, »das ist seine christliche Pflicht und Schuldigkeit. Schreiben Sie ihm das. – Freilich ist bei uns gerade kein lustiges Leben«, fuhr sie vertraulich fort, »er mag es dort wohl besser haben. Unter den Polen geht das in Saus und Braus.«

»Ach nein«, erwiderte Herr Baumann ebenso vertraulich, »in Braus lebt er nicht. Ich fürchte, er hat dort Kummer und schwere Tage; was er schreibt, ist nicht sehr lustig.«

»I, was Sie sagen«, sagte die Tante sich setzend und sah erwartungsvoll in Baumanns Gesicht. Baumann rückte seinen Stuhl nahe an die Tante heran, und die beiden Frommen begannen halblaut ein kleines menschenfreundliches Geklätsch.

»Er schreibt bekümmert, er sieht die Zeit finster an«, begann Herr Baumann, »er fürchtet neue Unruhen und schlimme Jahre.«

»Gott behüte«, rief die Tante, »davon haben wir schon genug gehabt.«

»Er lebt in einer unsichern Gegend«, fuhr Herr Baumann fort, »unter schlechten Menschen; die Polizei muß dort mangelhaft sein.«

»Es gibt dort schreckliche Räuberhöhlen«, stimmte die aufgeregte Tante bei.

»Und ich fürchte, es sieht auch mit seinen Einnahmen schlecht aus, im Anfange habe ich ihm noch manchmal einige Kleinigkeiten,[581] an die er gewöhnt war, von unserem guten Tee und von den Zigarren hinschicken müssen, in dem letzten Brief schreibt er mir, er wolle gute Wirtschaft treiben und sich davon entwöhnen. Er muß wenig Geld haben«, fuhr Baumann kopfschüttelnd fort, »nicht über zweihundert.«

»Er leidet Not«, rief die Tante, »gewiß, so ist es; der arme Wohlfart! Wenn Sie ihm schreiben, schicken wir ihm eine Kiste mit von dem Pekoetee und ein paar von unseren Schinken.«

»Schinken auf das Land?« fragte Baumann zweifelhaft. »Ich glaube, Schweine werden dort noch am ersten zu finden sein.«

»Aber sie gehören nicht ihm!« rief die Tante. »Hören Sie, Herr Baumann, es ist Christenpflicht, daß Sie ihm auf der Stelle schreiben, er soll sogleich hierher zurückkommen. Die Handlung braucht ihn, sie fordert ihn. Ich weiß am besten, wie mein Neffe sich in der Stille über diese Zeit kümmert und über den Verlust der besten Herren, die wir gehabt haben, und wie sehr er sich freuen würde, seinen Wohlfart wiederzusehen.« Das letztere war eine fromme Lüge der Tante. – »Es sieht mir doch nicht so aus«, warf Baumann bedenklich ein. – »Erst heut hat meine Nichte zu ihrem Bruder gesagt, wie lieb Wohlfart uns allen gewesen ist und was wir an ihm verloren haben. Wenn er dort Pflichten hat, er hat Pflichten auch hier, und seine hier sind älter.«

»Ich will ihm schreiben«, sagte Herr Baumann, »aber ich fürchte, verehrte Frau, es wird nicht viel nützen, denn gerade wenn es ihm schlechtgeht, wird er den Pflug nicht verlassen, an den er die Hand gelegt hat um anderer willen.«

»Er ist nicht vom Pfluge, sondern von der Feder«, rief die Tante ärgerlich, »und er gehört hierher. Das andere ist alles dummes Zeug. Wenn er hier seinen feinen Tee trinkt und sein gutes Auskommen hat, so tut er deswegen nicht weniger seine Pflicht. Und dasselbe sage ich Ihnen, Herr Baumann, daß Sie mir nicht wieder mit Ihren afrikanischen Ideen kommen.« Baumann lächelte in stolzer Überlegenheit. Aber als die Tante das Zimmer verlassen hatte, setzte er sich doch gehorsam hin und schrieb Anton die ganze Unterredung mit der Tante, und er schrieb ihm dazu, wie grau und ernsthaft das Leben in der Handlung geworden war, und wie finster das Gesicht des Prinzipals alle Morgen dareinschaute, wenn er durch das vordere Comtoir ging.[582]

Der Schnee auf dem Gut ist weggeschmolzen, im hochgeschwollenen Bach flutet das Schneewasser, noch liegt die Landschaft still und farblos, der belebende Saft der Erde beginnt seinen ersten Kreislauf in den Stämmen der Bäume und treibt in den Sträuchern am Bach die ersten Blütenkätzchen. Das Winterwasser hat die schlechte Brücke abgeworfen, und Anton steht in der Nähe des Schlosses am Wasser und beaufsichtigt die Arbeiter, welche neue Balken legen und Bohlen daraufnageln; Lenore sitzt auf einem abgehauenen Baumstamm ihm gegenüber und sieht zu, wie er das Holz mit dem Zollstabe mißt und der großen Säge die Bleistiftzeichen macht. »Das Ärgste ist überstanden«, ruft Lenore, »das Frühjahr kommt! Schon sehe ich im Geist die Bäume und den Rasen grünen, auch das finstere Haus soll in dem hellen Frühling lustiger aussehen als heut. Aber Ihnen will ich das Schloß zeichnen, wie es jetzt ist, Sie sollen sich erinnern, wie der erste Winter war, den wir in Ihrem Schutz hier verlebten.«

Und Anton sieht mit leuchtendem Auge auf das schöne Mädchen vor ihm und zeichnet mit dem Bleistift das Profil ihres Gesichts auf ein neues Brett. »Sie treffen mich nicht«, sagt Lenore, »Sie machen meinen Mund immer zu groß und die Augen zu klein. Geben Sie mir den Stift, das verstehe ich besser, halten Sie still. Sehen Sie, das ist Ihr Gesicht, Ihr treuherziges Gesicht, ich kann's auswendig. – Hurra, der Stadtbote!« ruft sie, wirft den Bleistift weg und eilt auf das Schloß zu. Anton folgt ihr, denn der Stadtbote, beladen mit einem schweren Pack, ist für die vom Schlosse das Schiff, welches durch den tiefen Sand steuert, um in das abgeschlossene Eiland die guten Dinge aus der Welt zu bringen. Am Hause wird dem Manne die Last abgenommen, und Lenore ergreift vergnügt das Zeichenpapier, das sie in Rosmin bestellt hat. »Kommen Sie, Wohlfart, jetzt suchen wir den Punkt, von dem ich das Schloß am besten zeichnen kann, das Bild soll in Ihrer Stube an Stelle des alten hängen, das mich traurig macht, so oft ich es ansehe. Einst zeichneten Sie unser Haus, jetzt tu ich's für Sie. Ich will mir rechte Mühe geben, Sie sollen sehen, daß ich auch etwas kann.«

So spricht sie fröhlich in Anton hinein, er aber hört nicht auf ihre Worte. Ungeduldig hat er den Brief Baumanns erbrochen, und während er liest, rötet sich sein Gesicht vor innerer Bewegung.[583]

Langsam, in tiefen Gedanken, geht er in sein Zimmer hinauf und kommt nicht wieder herunter.

Lenore ergreift das Kuvert, welches auf den Boden gefallen ist: »Das ist wieder die Hand seines Freundes aus der Handlung«, sagt sie traurig, »so oft er einen Brief von dort erhält, wird er finster und kalt gegen mich.« Sie wirft das Kuvert weit weg und eilt in den Stall, ihren Vertrauten, den Pony, zu satteln.

Quelle:
Gustav Freytag: Soll und Haben. München 1977 bzw. 1978, S. 569-584.
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