In ein Stammbuch V. Reibniz

[21] Den 13. Sept. 1715.


Die Feder ziert den Helm und adelt Fahn und Schwerd,

Das Blut fleckt nur den Schild, der keine Dinte mahlet.

Was hilft es, daß der Mars mit dem Triumphe prahlet,

Wenn ihm der Phoebus nicht den Lorbeerkranz gewährt.

Die Lust zur Poesie steht einem Heldenmuthe

So gut als die Gefahr dem Überwinder an.

Wer mit den Musen buhlt, kriegt als ein Edelmann

Den Nachruhm später Zeit zu seinem Heiratsgute.

Quelle:
Johann Christian Günther: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 3, Leipzig 1934, S. 21-22.
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