III
AUFSCHWUNG

[14] Hoch oberhalb der weiher und der ähren

Der wälder und der berge und der see ·

Jenseits von wolken und von ewigem schnee ·

Jenseits der grenzen der gestirnten sfären ·


Dort regst du dich in freiheit · meine brust!

Und wie sich schwimmer in den wellen breiten

So ziehst du durch die unermesslichkeiten

Mit männlicher unsagbar grosser lust.[15]


Flieh weit aus dieser kranken dünste giften ·

In einem höhern luftraum werde rein

Und trink wie einen himmlisch echten wein

Das klare feuer in den lichten triften!


Los von dem kummer von der grossen qual

– Des nebeldüstern daseins lästge zügel –

Wie ist der glücklich der mit starkem flügel

Entschweben kann ins stille heitre tal!


Der dess gedanken auf der lerche schwinge

Emporgetragen werden in der früh ...

Er fasst die welt und deutet ohne müh

Der blumen sprache und der stummen dinge.

Quelle:
George, Stefan: Baudelaire. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 13/14, Berlin 1930, S. 14-16.
Lizenz:
Kategorien: