[Da vieles wankt und blasst und sinkt und splittert]

[114] Da vieles wankt und blasst und sinkt und splittert

Erstirbt das lied von dunst und schlaf umflutet

Bis jäher stoss das mürbe laub zerknittert ·

Von ehmals wilde wunde wieder blutet –


Bis plötzlich sonne zuckt aus nassen wettern ·

Ein schwarzer fluss die bleichen felder spreitet

Und seltne donner durch die fröste schmettern ..

Es merkt nur in dem zug der grabwärts gleitet


Die fackeln zwischen den geneigten nacken ·

Der klänge dröhnen aus dem trauerprunke

Und sucht ob unter rauhen leides schlacken

Noch glimme ewig klarer freude funke.

Quelle:
Stefan George: Das Jahr der Seele. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 4, Berlin 1928, S. 114-115.
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