[Ich weiss du trittst zu mir ins haus]

[101] Ich weiss du trittst zu mir ins haus

Wie jemand der an leid gewöhnt

Nicht froh ist wo zu spiel und schmaus

Die saite zwischen säulen dröhnt.


Hier schreitet man nicht laut nicht oft ·

Durchs fenster dringt der herbstgeruch

Hier wird ein trost dem der nicht hofft

Und bangem frager milder spruch.


Beim eintritt leis ein händedruck ·

Beim weiterzug vom stillen heim

Ein kuss – und ein bescheidner schmuck

Als gastgeschenk: ein zarter reim.

Quelle:
Stefan George: Das Jahr der Seele. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 4, Berlin 1928, S. 101-102.
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