DIE TÖRICHTE PILGERIN

[131] Wo die strasse vom gebirg

Plötzlich sich zum strome kehrt

Felder bis zur kuppe ziehn

Wo mich einst die schwangre bat

Dass ich ihr die heu-last höbe:


Dort lag mit verwirrtem haar

Und in kümmerlichem rock

Wie vor müde hingestürzt

An dem wegrand eine maid –

Ich ging hin und half ihr auf ..


Dankend sprach sie und betrübt

Während sie die stirn sich strich:

Oft schon kam ich dir vorbei

Nur mein unglück dass ich fiel

Machte dass du auf mich schautest.


Nächstes mal wenn du mich triffst

Zeig ich mich in schmuckrem kleid ..

Freu ich dich auch so nicht sehr:

Wird dein blick doch auf mir ruhn

Weil du einst vom grund mich hobst.

Quelle:
Stefan George: Das Neue Reich. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 9, Berlin 1928, S. 131-132.
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Sämtliche Werke in 18 Bänden. Bd. 9: Das neue Reich