[Der strom geht hoch .. da folgt dies wilde herz]

[10] Der strom geht hoch .. da folgt dies wilde herz

Worin ein brand sich wälzt von tausendjahren

Den es verbreiten möcht in licht und tiefe

Und nicht entladen kann – den spiegelungen.

Es seufzt den wellen nach als soviel wesen

Die ihm entrinnen ihm entronnen sind

Und weiss nicht rat eh die paar tropfen bluts

Verströmt sind in die endlos laute fülle ..

Da tauchst du Gott vor mir empor ans land

Dass ich von dir ergriffen dich nur schaue ·

Dein erdenleib dies enge heiligtum

Die spanne kaum für eines arms umfassen

Fängt alle sternenflüchtigen gedanken

Und bannt mich in den tag für den ich bin.

Quelle:
Stefan George: Der Stern des Bundes. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 8, Berlin 1928, S. 10-11.
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