[Du hausgeist der um alte mauern wittert]

[45] Du hausgeist der um alte mauern wittert

Nach schwängrung süchtig unter bogen kauert

Aus trümmern daseins überbleibsel saugend:

Strich deine hand auf schal- und urnenscherbe

So stand fast körperhaft vor uns dein denkbild:

Von goldnen säulen schlang sich blumenkette

Erzbecken rauchte neben purpurlagern

Verstrickt in allen formen der umarmung

War milch- und rosenleib und kupferbrauner

Dort schlichen zage füsse durch die pforte ...

Doch wenig blieb im tag vom schattenchore

Es schwand der spuk: die üppig wirren prächte

Des weibes Rom mit dem die könige buhlen.

Quelle:
Stefan George: Der Stern des Bundes. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 8, Berlin 1928, S. 45-46.
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