DÜNENHAUS

[68] An Albert und Kitty Verwey


Ist ein dach noch das so tiefen friedens

Freien stolzes neben solcher fülle –

Düster-mütigen starren gast

Lud und hielt und fern oft winkte?


Wo ihr gern erforscht wann meine seele

Euch umarmt · wann ihr sie ewig fliehet

Sinnend wenn die schatten weich

Abends über Holland sinken ..


Milde reden schmeicheln in den binsen

Zu der wellen schlag · doch starke stimmen

Lauern immer · wenn ihr ton

Rauscht im frischen meereswinde


Schont Er keine trauer · schiffe pfeifen

Städte sind voll lust und kampf: »so irrte

Sonnensohn an wolken hin

Starb im rasen nach dem glücke«

Quelle:
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 68-69.
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