III

[13] In meinem leben rannen schlimme tage

Und manche töne hallten rauh und schrill.

Nun hält ein guter geist die rechte wage

Nun tu ich alles was der engel will.


Wenn auch noch oft an freudelosem ufer

Die seele bis zum schluchzen sich vergisst

Sie hört sogleich am ankerplatz den rufer:

Zu schönerm strand die segel aufgehisst!


Wenn mich aufs hohe meer geneigt ein neuer

Gewittersturm umtost vom wahne links

Vom tode rechts – so greift ER schnell das steuer

Der kräfte toben harrt des einen winks:


Gebietend schlichtet ER der wellen hader

Die wolken weichen reiner bläue dort ..

Bald zieht auf glatten wassern dein geschwader

Zur stillen insel zum gelobten port.

Quelle:
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 13-14.
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