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[20] Verweilst du in den traurigsten bezirken

Wo ruhmlos tat der starken wie der bleichen

Begraben wird so lenkt – wie ohn entweichen

Zu jeder lust der leib – mein ruf zum wirken.


Die klare antwort steigt mit meiner sonne

Wenn du dich fragst: nach welchem winde kehren

Wo greifen da sich alle fäden queren

Wo schöpfen da es quillt aus jedem bronne?


Und leidest du am zagemut der väter

Dass der gestalten wechselnd buntes schwirren

Und ihre überfülle dich verirren:

Vernichtet dich die weltenzahl im äther:


So komm zur stätte wo wir uns verbünden!

In meinem hain der weihe hallt es brausend:

Sind auch der dinge formen abertausend

Ist dir nur Eine – Meine – sie zu künden.

Quelle:
Stefan George: Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 5, Berlin 1932, S. 20-21.
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